Brandenburg: Weiter Diskussion um Berliner Stadtschlossplatz
Förderverein für zügigen Baubeginn auf Berliner Schloss-Gelände / BDA fordert Architektenwettbewerb
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Berlin – Die Diskussion um die Bebauung des Berliner Schlossplatzes reißt nicht ab. Der Förderverein Berliner Schloss sprach sich am Wochenende für einen zügigen Baubeginn des Humboldt- Forums und gegen eine Zwischennutzung des Geländes aus. Der Bund Deutscher Architekten (BDA) forderte für das Areal in der Mitte hingegen einen „ergebnisoffenen Architektenwettbewerb“, der auch einen Verzicht auf die geplante Stadtschloss-Fassade nicht ausschließt.
Der Vorsitzende des Fördervereins, Richard Schröder, sagte: „Mit dem Vorschlag von Bauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für eine kostengünstigere Variante hat die Bundesregierung nun Nägel mit Köpfen gemacht.“ Auch Berlin habe jetzt durch Kulturstaatssekretär André Schmitz „ein deutliches Signal“ für eine Beteiligung am Wiederaufbau gegeben.
Mit dem Verzicht auf eine private Nutzung des Forums und auf die Überdachung des Schlüterhofs würden nach dem Tiefensee-Vorschlag die Kosten für den Wiederaufbau rund 480 Millionen Euro betragen. Bisher war immer von rund 670 Millionen Euro die Rede. Der Förderverein will 80 Millionen Euro für den Wiederaufbau der historischen Fassade beisteuern. Tiefensee hatte den Baubeginn für das Jahr 2010 angekündigt.
Der BDA betonte hingegen, nur nach einem Architektenwettbewerb könne man beurteilen, ob für den Raumbedarf des Humboldt- Forums eine Lösung erreicht werden kann, die dem Anspruch des Ortes gerecht wird. Der BDA sprach im Zusammenhang mit dem geplanten Wiederaufbau der Schlossfassade von einer „Vorhangfassade im historischen Gewand“. Wenn es keine inhaltliche Verbindung zwischen Fassade und innerer Raumstruktur gebe, werde allenfalls der Verlust des historischen Gebäudes festgeschrieben. Die barocke Fassade schränke zudem das geplante Museumsprogramm unnötig ein.dpa
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