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Brandenburg: Weiterbaggern?

BUND stoppt Baumaßnahmen an der Spree

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BUND stoppt Baumaßnahmen an der Spree Fürstenwalde - Still ruht die Spree südöstlich von Fürstenwalde. Bagger, allerlei Bautechnik und halb aus dem Wasser ragende Stahl-Spundwände zeugen jedoch davon, dass hier eigentlich hektische Betriebsamkeit herrschen müsste. Durch seinen Einspruch hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesverband Berlin, die Bauarbeiten jedoch vorerst gestoppt. „Hier sind rechtliche Vorschriften nicht eingehalten worden“, erklärte Winfried Lücking vom BUND gestern bei einem Ortstermin. Durch Bürgerhinweise war die Umweltorganisation auf die Baumaßnahme aufmerksam geworden. Als sie eine Stellungnahme des Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin, einforderte, habe es nur lapidare Antworten gegeben. Tenor: Es sei alles genehmigt. Damit gebe sich der BUND laut Lücking jedoch nicht zufrieden, gehe der Bau doch über die üblichen Unterhaltungsmaßnahmen hinaus. Und dann, so argumentiert er, hätte es vorher ein Planfeststellungsverfahren geben müssen – mit der unteren Naturschutzbehörde und den Umweltverbänden. „Wir machen auf einem etwa zwei Kilometer langen Flussabschnitt eine Mindestinstandsetzung“, erläutert Katrin Urbitsch vom Wasser- und Schifffahrtsamt. Die teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert stammenden, verwitterten Holzspundwände an der Uferböschung würden durch neue Metall-Konstruktionen ersetzt. Genau das hält Lücking jedoch für bedenklich. „Der Flussabschnitt liegt in einem europäisch geschützten Feuchtbiotop. Durch die Stahlwände findet kein Wasseraustausch zwischen Fluss und Land mehr statt, das Areal könnte austrocknen“, erläutert er. Die 6 bis 8 Meter langen Spundwände würden bis auf eine Tiefe von 20 Zentimeter unter dem Wasserspiegel gerammt, der Austausch sei also immer noch gewährleistet, hält Urbitsch dagegen. Die Uferbefestigung ist ihren Angaben zufolge notwendig, um das Abrutschen der Böschung zu verhindern, die sonst die Schifffahrt auf der Spree einschränken würde. Der Baustopp ist nach Ansicht der Amtsmitarbeiterin bedauerlich: „Neben den Bauinvestitionen von rund zwei Millionen Euro kommen nun noch Stillstandskosten dazu.“B. Kluge

B. Kluge

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