Brandenburg: Weitere 380 Lehrer für „Ganztag“
Land will Programm auch nach 2009 fortführen
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Potsdam - Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) hat den Ausbau von Ganztagsschulen in Brandenburg als „Erfolgsgeschichte“ bezeichnet. Im kommenden Schuljahr würden rund 38 Prozent aller 450 Grundschulen sowie etwa 55 Prozent der 214 weiterführenden Schulen im Land Ganztagsangebote unterbreiten, sagte Rupprecht bei der Vorstellung der vorläufigen Bilanz gestern in Potsdam. Sämtliche vom Bund zur Verfügung gestellten Gelder würden genutzt.
Der Bund hatte für den bundesweiten Ausbau des Ganztagsangebotes vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, etwa 2,8 Milliarden seien inzwischen ausgegeben. Von den 130 Millionen Euro für Brandenburg sind nach Angaben des Bundes- Bildungsministeriums allerdings erst 65 Prozent abgerufen worden. Damit ist Brandenburg beim Abruf zweitlangsamstes Bundesland. Nur Nordrhein-Westfalen liegt mit 60 Prozent dahinter. Andere, wie Bremen mit 99 Prozent, Baden Württemberg mit 81 Prozent und Berlin mit 85 Prozent, haben bereits deutlich mehr ausgegeben. Die dem Land Brandenburg zur Verfügung stehenden Gelder müssen bis Ende 2008 mit Zuwendungsbescheiden gebunden werden und bis Ende 2009 ausgezahlt sein, ansonsten verfällt das Geld.
In Brandenburgs hatte es anfangs bei den Schulträgern große Skepsis gegenüber dem Programm gegeben. Doch nach einem schwierigen Beginn sei das Angebot schließlich gut angenommen worden, betonte Rupprecht. Inzwischen seien 123 der 130 Millionen Euro ausgegeben oder verplant. Damit könnten nicht mehr alle eingehenden Anträge genehmigt werden.
Insgesamt wird es laut Rupprecht im nächsten Schuljahr 308 Schulen in Brandenburg geben, die Ganztagsangebote unterbreiten. Die Zahl der Grundschulen in diesem Bereich steige auf insgesamt 170 und die der weiterführenden Schulen auf 119, sagte der Minister. Hinzu kämen 19 der 47 Förderschulen. Durch die Ganztagsangebote gebe es sowohl bessere pädagogische als auch bessere Freizeitangebote. Obwohl das Bundesprogramm auslaufe, wolle die Landesregierung auch künftig in Ganztagsschulen investieren, kündigte Rupprecht an. So würden zusätzliche Lehrerstellen zur Verfügung gestellt, um in insgesamt weiteren 30 Schulen Ganztagsangebote unterbreiten zu können. Unter dem Strich gebe es 380 zusätzliche Stellen, so Rupprecht. Das koste jährlich 20 Millionen Euro. dpa/jab
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