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Brandenburg: Weitere Braunkohleförderung gefährdet 54 Dörfer

Potsdam - Die Grüne Liga Brandenburg lehnt die Förderung von weiteren Milliarden Tonnen Braunkohle in der Lausitz ab. Nach einem Gutachten der prognos AG könnten in der Lausitz angeblich noch 3,9 Milliarden Tonnen Braunkohle gefördert werden, sagte Sprecher René Schuster gestern in Potsdam.

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Potsdam - Die Grüne Liga Brandenburg lehnt die Förderung von weiteren Milliarden Tonnen Braunkohle in der Lausitz ab. Nach einem Gutachten der prognos AG könnten in der Lausitz angeblich noch 3,9 Milliarden Tonnen Braunkohle gefördert werden, sagte Sprecher René Schuster gestern in Potsdam. Die Bagger würden damit aber 54 Lausitzer Dörfer zerstören. Neun Siedlungen müssten teilweise aufgegeben werden. Braunkohle habe deshalb als Zukunftsoption für die Lausitz ausgedient. Schuster betonte, die prognos AG habe die Braunkohle als langfristig verfügbaren Energieträger dargestellt, ohne die Inanspruchnahme von Siedlungen auch nur zu erwähnen. Ebenso seien bei den Umweltauswirkungen wesentliche Aspekte wie die großflächige Grundwasserabsenkung nicht berücksichtigt worden. Auch die von prognos angeführten Arbeitsplatzzahlen der Braunkohleindustrie seien unglaubwürdig. 12 946 direkte Arbeitsplätze seien „in ganz Ostdeutschland regelrecht zusammengekratzt und über Rechenspiele zu ,induzierten Effekten’ auf 23 600 aufgeblasen“ worden.

Der Bezug auf Ostdeutschland solle dabei darüber hinwegtäuschen, dass frühere prognos-Aussagen für Brandenburg nach unten korrigiert werden mussten. Noch 2002 sei öffentlich behauptet worden, die Energie- und Braunkohlewirtschaft sichere 15 000 Arbeitsplätze in Brandenburg. Mit sehr zweifelhaften Annahmen zu induzierten Effekten seien für 2004 schließlich 10 650 Arbeitsplätze angegeben worden. Die prognos AG habe ein reines Gefälligkeitsgutachten für die Braunkohlenwirtschaft abgeliefert, kritisierte Schuster. ddp

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