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Brandenburg: Weniger Kinder mit Hartz IV Zahl der Empfänger um fast 17 Prozent gesunken

Nürnberg/Potsdam - Im Land Brandenburg sind deutlich weniger Kinder auf staatliche Hilfen angewiesen als noch vor einigen Jahren. Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger unter 15 Jahren sank zwischen 2006 und 2011 um 12 000 auf knapp 58 900, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg am Donnerstag mitteilte.

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Nürnberg/Potsdam - Im Land Brandenburg sind deutlich weniger Kinder auf staatliche Hilfen angewiesen als noch vor einigen Jahren. Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger unter 15 Jahren sank zwischen 2006 und 2011 um 12 000 auf knapp 58 900, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg am Donnerstag mitteilte. Das entspricht einem Rückgang um fast 17 Prozent. Trotz der rückläufigen Zahlen musste im Sommer 2011 noch mehr als jedes fünfte Kind in Brandenburg Hartz-IV-Leistungen in Anspruch nehmen.

In der Hauptstadt fiel der Rückgang deutlich geringer aus - im bundesweiten Vergleich sogar am schlechtesten. Im Herbst 2011 lebten in Berlin rund 147 000 unter 15-Jährige, die die staatliche Grundsicherung erhielten. Das waren nur rund 1800 und damit 1,2 Prozent weniger als 2006. „Gerade in Ballungszentren gibt es eine verkrustete Armut“, sagte eine Sprecherin der Bundesagentur auf dapd-Anfrage zur Begründung. Damit lebte in Berlin im vergangenen Sommer mehr als jedes dritte Kind unter 15 Jahren von Hartz IV.

Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske (SPD) sieht das Land mit Blick auf den Rückgang der Kinderarmut „auf einem guten Weg“. Dennoch dürfe man sich auf dem Erfolg nicht ausruhen. „Jedes Kind hat eine faire Chance auf ein gutes Leben verdient. Kinder sind arm, wenn ihre Eltern arm sind.“ Der Minister forderte erneut einen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland. Dem schlossen sich die familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sieglinde Heppener, und die Sprecherin für frühkindliche Bildung der SPD-Fraktion, Jutta Lieske, an. „Die beste Maßnahme gegen Kinderarmut ist, den Eltern anständige Bezahlung für gute Arbeit zu ermöglichen“, betonten sie.

Die Kinderschutzbeauftragte der CDU-Fraktion im Landtag, Beate Blechinger, sagte: „Beim Rückgang der relativen Kinderarmut liegt Brandenburg im Bundestrend. Die gesunkenen Zahlen haben nichts mit der Politik der letzten linken Landesregierung zu tun.“ Die Entwicklung ergebe sich aus der erfreulichen Situation auf dem Arbeitsmarkt. Wenn Eltern eine Beschäftigung fänden, verdienten sie in den meisten Fällen auch genügend Geld, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können.

Bundesweit haben im Herbst 2011 den Angaben der Arbeitsagentur zufolge knapp 1,64 Millionen Kinder von Hartz IV gelebt. Im September 2006 waren es noch 1,9 Millionen. Im Bundesdurchschnitt lag der Rückgang der von Hartz IV lebenden Kindern im Fünf-Jahresvergleich bei 13,5 Prozent. dapd

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