Brandenburg: Weniger Morde in Berlin
Kriminalität auf niedrigstem Stand seit zwölf Jahren
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Kriminalität auf niedrigstem Stand seit zwölf Jahren Berlin - Die Kriminalität in der Hauptstadt ist auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren gesunken. Die Zahl der erfassten Straftaten ging im Vorjahr gegenüber 2003 um 4,3 Prozent auf knapp 539 700 zurück, teilte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gestern bei der Präsentation der Kriminalstatistik mit. Das waren rund 24 000 Fälle weniger als 2003, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch. Die Zahl von Kapital-, Eigentums- und Sexualdelikten sei zurückgegangen. Die Zahl der Tatverdächtigen sank um 6,3 Prozent. „Berlin ist auch im letzten Jahr wieder ein Stück sicherer geworden“, sagte Glietsch. Die Gewerkschaft der Polizei sagte dagegen, die Kriminalität in Berlin entwickle sich trotz leichter Rückgänge auf hohem Niveau. Die polizeiliche Kriminalstatistik dürfe nicht allein zur Bewertung der Sicherheitslage herangezogen werden. „Die Stadt ist nicht sicherer geworden“, entgegnete Landes-Gewerkschaftschef Eberhard Schönberg. Besonders deutlich ist laut Statistik der Rückgang von Mord und Totschlag. Mit 157 Fällen wurden 28 Fälle weniger registriert als 2003 (minus 15,1 Prozent). Auffällig war auch der Rückgang bei Autodiebstählen mit jetzt knapp 5900 Fällen (minus 17,3 Prozent). Die Aufklärungsquote ging leicht um 1,2 Prozent zurück und lag bei 48,5 Prozent. Es gibt aber auch gegenläufige Tendenzen. So stiegen Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch auf knapp 800 Fälle. Die Zahl der erfassten Rauschgiftdelikte stieg um 2,3 Prozent auf rund 13 800. Berlin sei auch ein Schwerpunkt von Taschendiebstahl. Glietsch bezeichnete die Bekämpfung der Jugendkriminalität trotz rückläufiger Entwicklung als einen Schwerpunkt. Die Kriminalität jugendlicher Nichtdeutscher sei überproportional hoch. 2004 waren der Polizei knapp 34 800 Tatverdächtige unter 21 Jahren bekannt (minus 7,0 Prozent). Der Rückgang beziehe sich vor allem auf Diebstahl und Schwarzfahren. Bei Rohheitsdelikten stiegen dagegen die Zahlen. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger unter 21 Jahren lag bei 26,1 Prozent. Viele kämen aus nicht integrierten Migrantenfamilien. dpa
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