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Pilzsammler sollten sich auf offenen Flächen umsehen, hier sind Pilze derzeit häufiger zu finden.

© dpa

Pilze sammeln in Brandenburg: Weniger Pilze in den Wäldern

Wer den kundigen Blick hat und die geheimen Stellen kennt, kommt als Pilzsammler in Brandenburg derzeit bereits zum Zuge. Andere kehren mit leeren Körben heim.

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Potsdam - Für Pilzsammler in Brandenburgs Wäldern hat die Saison begonnen - jedoch weniger aussichtsreich als sonst. "Insgesamt sind die Erträge noch nicht gut und auch regional sehr unterschiedlich", sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Pilzsachverständigen Brandenburgs, Wolfgang Bivour, der Deutschen Presse-Agentur. Der heiße und trockene Sommer mit Temperaturen um die 30 Grad und der fehlende Regen in den vergangenen Wochen hätten in vielen Gegenden das Pilzwachstum gedrosselt. "Wir hoffen auf richtiges Pilzwetter: regnerisch und nicht zu kalt", sagte er.

Bei Regen wieder mehr Waldpilze

Wenn es in den kommenden Tagen regnet, könnten sich in zwei bis drei Wochen wieder mehr Waldpilze zeigen, so Bivour. Die Feuchtigkeit im Waldboden sei wichtig, damit sich die Pilze wieder regenerierten. "Es braucht aber eine gewisse Zeit und geht nicht innerhalb weniger Tage."

Der Klimawandel sei zu spüren, sagte Bivour. Pilze aus mediterranen Regionen seien bereits auf dem Vormarsch. So sei der in Spanien vorkommende Kaiserling - ein schmackhafter Speisepilz aus der Gattung der Knollenblätterpilze - bereits in Süddeutschland gesichtet worden.

Er selbst habe an den ihm gut bekannten Stellen schon reichlich Steinpilze gefunden, sagte Bivour. Anfänger und Ortsunkundige müssten aber kilometerweit durch die Wälder laufen - "und finden am Ende doch nichts."

4000 Pilz-Arten in Brandenburg

"Zuerst sollten Sammler sich auf offenen Flächen umsehen", empfahl Bivour. Champignons, Riesenboviste oder Riesenschirmpilze seien in diesen feuchten Arealen eher zu finden als in dichten Wäldern. Auch die Hoffnung auf Pfifferlinge, die sonst ab Juni in den Wäldern wachsen, sollten die Sammler nicht aufgeben. "Bis Oktober haben die Saison", sagte er.

In Deutschland gibt es etwa knapp 5000 verschiedene Arten von Pilzen. Rund 4000 Arten wachsen in Brandenburg, davon sind 40 Speisepilze und etwa 60 sind giftig. (dpa)

Gudrun Janicke

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