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Brandenburg: Weniger Wildunfälle

Wild gibt es in Brandenburg reichlich. Für Autofahrer kann das gefährlich werden

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Potsdam - Bei Wildunfällen in Brandenburg sind in diesem Jahr bislang mehr Menschen verletzt worden als vor einem Jahr – obwohl es weniger Unfälle gab. Nach Angaben des Polizeipräsidiums waren es bis Ende September 136 Verletzte. Dies seien 34 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig habe es weniger Zusammenstöße mit Rot-, Dam- oder Schwarzwild gegeben. Von Januar bis September 2014 wurden insgesamt 10 310 dieser Unfälle registriert. Dies seien 1029 weniger als in den ersten neun Monaten 2013. Seit knapp zwei Jahren sei kein Mensch bei diesen Fällen ums Leben gekommen, berichtete eine Polizeisprecherin.

Für die Jahre 2012 und 2013 zählte die Polizei jeweils rund 16 000 Unfälle mit Wildschweinen, Hirschen oder Rehen. Die Dunkelziffer bei Wildunfällen liegt laut Verkehrsministerium höher, weil nicht jeder Zusammenstoß etwa mit Hasen, Kaninchen oder Füchsen gemeldet wird.

Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands starben in der Saison 2012/13 bundesweit 198 400 Rehe, 25 200 Wildschweine, 4400 Dam- und 2900 Rothirsche. Neben der Brunft und Futtersuche im Herbst spiele auch die zunehmende Zerschneidung von Lebensräumen in Deutschland durch Verkehrswege eine immer stärkere Rolle, hieß es. Auch die Verkehrsdichte ist laut Jagdverband ein nicht zu unterschätzendes Problem. Seit 1975 sei diese bundesweit um das Vierfache gestiegen.

Vor allem in der dunklen Jahreszeit ähneln sich die Polizeimeldungen immer wieder. Meist in den Abendstunden und in der Dunkelheit werden die Autofahrer überrascht. Rehe oder Wildschweine überqueren die Straßen. Autofahrer können nicht mehr reagieren. Deshalb appelliert die Polizei, nachts und in der Dämmerung besonders aufmerksam zu sein. „Die Geschwindigkeit muss vermindert werden“, empfahl die Polizeisprecherin.

Tauche ein Tier auf, solle kräftig abgebremst werden, statt ein waghalsiges Ausweichmanöver zu starten. „Diese führen oft zu weit höheren Schäden als eine Kollision“, erklärte sie. Sollte es doch zu einem Unfall kommen, müsse die Polizei benachrichtigt und die Unfallstelle gesichert werden. Verendete Tiere dürften auf keinen Fall mitgenommen werden. Wilderei werde strafrechtlich verfolgt, betonte die Sprecherin. dpa

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