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Nichts zu beanstanden. An allen offiziellen Badestellen im Land Brandenburg ist die Wasserqualität laut Gesundheitsministerium gut bis ausgezeichnet. An zwei Stellen lediglich warnen die Gesundheitsämter der Kreise vor einer geringen Sichttiefe.

© dpa

Badeseen: Wetter schlecht, Wasserqualität gut

Während in Berlin heftige Regengüsse den Badespaß getrübt haben, gibt es im Land Brandenburg laut Gesundheitsministerium keinen Grund zu Sorge

Von Matthias Matern

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Potsdam - Wäre es nur nicht so kalt und würde zwischendurch mal wieder die Sonne scheinen, könnte man an Brandenburgs Badeseen derzeit sorglos planschen. Befürchtungen, dass es wie in Berlin durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage zu einer übermäßigen Verschmutzung der Gewässer mit Krankheitserregern gekommen sein könnte, haben sich bisher als unbegründet erwiesen: „Alle Badegewässer haben nach aktuellem Stand eine ausgezeichnete bis gute Wasserqualität“, teilte das brandenburgische Gesundheitsministerium am Freitag auf PNN-Nachfrage mit. Zwar seien bei der jüngsten Untersuchung nach den schweren Gewittern Anfang Juli an drei Badestellen erhöhte Werte bei den mikrobiologischen Parametern gefunden worden. Doch bei den sofort veranlassten Nachuntersuchungen hätten sich die Befunde nicht bestätigt, sagte Ministeriumssprecherin Alrun Kaune-Nüßlein weiter.

Für die Berliner Badegewässer dagegen gab das dortige Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) vorige Woche eine Warnung heraus. „Durch die unwetterartigen Starkregenfälle in den letzten Tagen ist mit erheblichen Verunreinigungen der Berliner Badegewässer zu rechnen“, heißt es in der Meldung. „Wir wissen aus Erfahrung, dass bei starken Regenfällen viel Schmutz oder Tierkot in Flüsse und Seen gespült wird, was zur erhöhten Belastung mit Krankheitserregern führen kann. Bei den Messungen an den 38 offiziell ausgewiesenen Badestellen in den vergangenen Tagen wurden zwar noch keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt, aber man sollte vorsichtig sein und möglichst beim Baden kein Wasser schlucken“, sagte Lageso-Sprecherin Silvia Kostner. Zu den Erregern, nach denen bei den regelmäßigen, sogenannten mikrobiologischen Untersuchungen geforscht wird, gehört auch das Darmbakterium Escherichia coli. Zwar kommt es auch im menschlichen Körper vor. Einige Stämme des Keims jedoch können zu schweren Darmerkrankungen und bei Kindern sogar zur Hirnhautentzündung führen. Vom Baden mit Kleinkindern werde daher abgeraten, heißt es in der Warnung des Berliner Landesamtes. An fünf Badestellen an der Unterhavel soll die Belastung besonders hoch sein. Die Badestelle Alter Hof und das Strandbad Wannsee jedoch gelten als unbedenklich.

Die insgesamt 253 offiziellen Badestellen im Land Brandenburg werden alle vier Wochen von Gesundheitsämtern der jeweiligen Landkreise nach europaweit geltenden Standards untersucht. Ob die zwischenzeitlich erhöhten Werte an den drei Badestellen auf den Eintrag infolge der starken Regenfälle zurückzuführen sei, lasse sich nicht sagen, so Kaune-Nüßlein aus dem brandenburgischen Gesundheitsministerium. Allerdings unterscheide sich die Situation der Berliner Gewässer deutlich von denen in Brandenburg. „Durch die hohe Siedlungsdichte und den hohen Anteil an versiegelter Fläche im Ballungsraum Berlin herrschen andere Bedingungen als im eher flächig geprägten Land Brandenburg“, so die Sprecherin. Indes seien solche Verschmutzungen nur kurzzeitig, da die Selbstreinigungskräfte des Wasserkörpers die Mikroorganismen zerstören. „In der Regel sind diese Verschmutzungen nach 72 Stunden nicht mehr feststellbar“, sagte Kaune-Nüßlein. Gegenwärtig werde an keiner Badestelle im Land vom Baden abgeraten. Auch ein Badeverbot gebe es nirgendwo. Lediglich für zwei Badestellen werde der Hinweis gegeben, dass die Sichttiefe weniger als 50 Zentimeter beträgt und somit Rettungsmaßnahmen möglicherweise erschwert sein können, so die Sprecherin weiter. Bei den beiden Badestellen handelt es sich um den Moderfitzsee bei Himmelpfort und den Großen Wentowsee bei Zehdenick (beides Oberhavel).

Erst im vergangenen Jahr sorgte in Potsdam eine Verunreinigung des Trinkwassers mit Escherichia coli für Aufregung. Mehr als 10 000 Anwohner im Stadtteil Babelsberg waren betroffen. Rund zwei Wochen lang musste dort das Trinkwasser abgekocht werden. Ursache für die Verunreinigung waren nach Angaben der Stadt drei tote Mäuse und ein Maulwurf in einem Hochbehälter auf dem Brauhausberg.Matthias Matern

http://www.mugv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.223803.de

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