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Brandenburg: „Wie im Selbstbedienungsladen“

Berlin - Eine Minute später wäre es für die Räuber zu spät gewesen. Der spektakuläre Überfall auf das Amtsgericht Berlin-Schöneberg war nach Einschätzung der Kriminalpolizei perfekt ausbaldowert.

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Berlin - Eine Minute später wäre es für die Räuber zu spät gewesen. Der spektakuläre Überfall auf das Amtsgericht Berlin-Schöneberg war nach Einschätzung der Kriminalpolizei perfekt ausbaldowert. Die Kripo kritisierte gestern mit scharfen Worten die fehlenden Sicherheitsvorkehrungen vor Gericht. „Unglaublich, wie eine Behörde mit Geld umgeht“, sagte Chefermittler Manfred Schmandra. Das Geld habe offen auf dem Tisch gelegen, nicht einmal eine Kassette oder ein Tresor sei vorhanden. „Einfacher kann man es Tätern nicht machen“, sagte der Kriminaloberrat, das sei wie im „Selbstbedienungsladen“. Wie berichtet, hatte das Trio am Dienstag 128 000 Euro Bargeld und einen Scheck über 10 000 Euro erbeutet. Die Zwangsversteigerung des Zehlendorfer Hauses war eben erst zu Ende gegangen, die leer ausgegangenen Bieter sollten gerade ihr hinterlegtes Geld zurückbekommen. Jeder von ihnen hatte zehn Prozent der gebotenen Summe hinterlegen müssen – das Haus in der Spanischen Allee hatte einen Verkehrswert von 400 000 Euro, der Zuschlag war für 280 000 Euro erteilt worden. In dem Amtsgericht gab es nicht einmal einen Pförtner. So konnten die Täter direkt in den Saal kommen und die Anwesenden mit einer Schusswaffe bedrohen. Im Saal 110 in der Außenstelle des Amtsgerichts in der Ringstraße saßen zu diesem Zeitpunkt etwa 50 Bieter und zwei Angestellte. Ohne Gegenwehr konnten die Täter sich das Geld nehmen; ihren Versuch, auch die Anwesenden auszurauben, brachen sie vermutlich aus Zeitgründen ab. Für einige zum Glück: Ein Ehepaar hatte beispielsweise 240 000 Euro in bar dabei. Von den drei Räubern fehlt jede Spur.ha

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