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Brandenburg: Wieder eine Welle

Steigende Wasserpegel in Südbrandenburg / Landesumweltamt empfiehlt höchste Alarmstufen

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Cottbus/Potsdam - Das aus Sachsen kommende Hochwasser hat am Dienstag im Süden Brandenburgs Alarm ausgelöst. Während am Abend in Sachsen die Pegel weiter sanken und der Katastrophenalarm teilweise aufgehoben wurde, werden für viele brandenburgische Flüssen und Bächen steigende Wasserstände erwartet, wie das Landesumweltamt in Cottbus mitteilte.

Umweltstaatssekretär Heinrich-Daniel Rühmkorf sagte in Potsdam, nach jetzigem Stand seien in Brandenburg keine Ortschaften bedroht. Wegen steigender Pegelstände der Pulsnitz wurde am Abend die Autobahn 13 in Höhe Ortrand komplett gesperrt. Grund sei der schnell steigende Pegel des Flusses. Der Verkehr wurde örtlich umgeleitet.

Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) kündigte an, dass Umweltministerin Anita Tack (Linke) wegen des Hochwassers ihren Urlaub abbrechen und am Mittwoch die Lage in Südbrandenburg besichtigen wird. Der Präsident des Brandenburger Umweltamtes, Matthias Freude, sagte dem RBB-Inforadio, das Hochwasser sei „ein bisschen mehr als vor sieben Wochen“. Im sächsischen Hoyerswerda baue sich an der Elster eine neue Hochwasserwelle auf. Das Landesumweltamt empfahl den Landräten von Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz, für den Fluss Pulsnitz die höchste Warnstufe 4 auszurufen.

Auch für einen Abschnitt der Schwarzen Elster im Elbe-Elster-Kreis galt diese Empfehlung. In Klein Bademeusel an der Grenze zu Sachsen wird der Höchststand des Hochwassers der Neiße am Mittwoch in den Abendstunden erwartet, hieß es weiter. Es sei nicht auszuschließen, dass dabei der Richtwert für die Auslösung der höchsten Alarmstufe überschritten wird.

Für die Stadt Cottbus besteht nach eigenen Angaben gegenwärtig keine akute Hochwassergefahr durch die Spree. Trotz der flächendeckenden Niederschläge in den vergangenen Tagen zeige der Pegel an der zentralen Messstelle Sandower Brücke derzeit einen fast normalen Wasserstand von 1,15 Metern an, sagte am Dienstag der Cottbuser Beigeordnete Lothar Nicht (Linke).

Die Feuerwehren in der Lausitz waren nach Auskunft der Leitstelle mit 500 Einsatzkräften beschäftigt, Wasser aus Kellern und von überfluteten Straßen zu pumpen. Bis zum Abend rückten sie zu rund 240 Einsätzen aus. Im Kreis Elbe-Elster war die Durchfahrt durch den Ort Fischwasser nicht mehr möglich.

Im Kreis Spree-Neiße-Kreis gilt Alarmstufe 3 für die Spree von der Grenze zu Sachsen bis zur Talsperre Spremberg. Im Landkreis Elbe-Elster galt am Abend für die gesamte Schwarzen Elster und die Pulsnitz die Hochwasseralarmstufe 3.

Nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes Potsdam regnete es von Samstag- bis Dienstagmorgen im Süden des Landes teilweise dreimal so viel wie normalerweise im gesamten Monat September. dapd

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