Brandenburg: Wieder Razzia wegen illegaler Müllentsorgung
Betreiber einer Deponie in Südbrandenburg soll illegal Abfälle verklappt haben
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Potsdam - Der nächste Müllskandal in Brandenburg? Bei Ermittlungen wegen unerlaubter Müllentsorgung hat die Polizei am Freitag mehrere Wohn-und Geschäftsräume in Brandenburg und Berlin durchsucht, teilte das Polizeipräsidium Potsdam am Freitag mit. Der Verdächtige sei der 47-jährige Betreiber einer genehmigten Abfallanlage im Landkreis Elbe-Elster. An der Aktion waren mehr als 30 Einsatzkräfte sowie Vertreter des Landesumweltamtes und der Ordnungsämter beteiligt. Auch ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz.
Die Tatortgruppe des Brandenburgischen Landeskriminalamtes entnahm Abfallproben, die im Labor analysiert werden. Es soll sich um mehrere tausend Tonnen ungenehmigter Abfälle handeln, darunter unbehandelter Hausmüll und zerkleinerter Gewerbemüll. Der Verdacht lautet auf unerlaubten Umgang mit gefährlichen Abfällen und unerlaubtes Betreiben von Anlagen. Bereits im Juni 2008 habe das Landesumweltamt Cottbus bei Kontrollen auf dem Betriebsgelände des Verdächtigen im Fichtwalder Ortsteil Stechau (Elbe-Elster) 1000 Tonnen zerkleinerte Sortierrestabfälle entdeckt. Dafür lag den Angaben zufolge keine behördliche Genehmigung vor.
Die Firma habe gegen die Auflage verstoßen, die Abfälle zu entsorgen und keine weiteren anzunehmen. Bei einer weiteren Kontrolle fanden die Ermittler am 4. August 2009 geschätzte 5000 Tonnen illegalen Müll auf dem Betriebsgelände. Daraufhin verfügte das Landesumweltamt Cottbus die Stilllegung der Anlage. Auch danach seien die nicht genehmigten Abfälle mit hohem Kunststoffanteil weiter angenommen, vermischt und abtransportiert worden.
In Brandenburg werden seit mehr als einem Jahr alte Kiesgruben systematisch nach illegal verklapptem Müll untersucht. Zuvor waren zahlreiche Fälle illegaler und gewerblicher Müllentsorgung bekannt geworden. PNN/dpa
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