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Brandenburg: Wieder schoss ein Polizist auf einen Mann Randalierer war

auf Beamten losgegangen

Stand:

Lübbenau - Erneut hat in Brandenburg ein Polizist Schüsse aus seiner Dienstwaffe abgefeuert, um einen Randalierer zu bändigen. Der 53-jährige Verletzte wurde zweimal getroffen. Er kam schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus.

Istvan S. habe am Sonntagabend in seiner Wohnung in Lübbenau randaliert und herumgebrüllt. „Dabei zerlegte er unter anderem die Klingelanlage des Wohnhauses“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Dann sei er aus dem Haus gelaufen und habe draußen geschrieen und getobt. Nachbarn riefen daraufhin einen Krankenwagen. Der 53-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft als „psychisch auffällig“ bekannt. Als die Sanitäter ihn in eine Psychiatrie fahren wollten, ging Istvan S. mit einem Hammer und einem kleinen Beil auf sie los. Daraufhin verschanzten sich die Sanitäter im Krankenwagen und riefen die Polizei. Den vier Beamten gelang es nicht, den Mann zu beruhigen. Deshalb setzte ein Beamter Pfefferspray ein. Doch die Wirkung verpuffte. Weil Istvan S. mit den Werkzeugen auf die Beamten zugerannt sein soll, feuerte ein Polizist zwei Schüsse ab: Eine Kugel traf den Mann in den Bauch, die andere in die Brust.

Gegen S. wird jetzt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Auch gegen den Polizisten, der geschossen hat, wurde ein Verfahren eingeleitet. „Das ist ganz normal. Wir prüfen die Hintergründe, wie es zu den Schüssen kommen konnte“, sagte der Sprecher. Momentan spräche alles für Notwehr.

Am vergangenen Mittwoch hatte ein Berliner Polizist in Nauen einen 28-jährigen Randalierer erschossen. Die Ermittlungen dazu dauern an. „Der Polizist hat sich bislang nicht geäußert“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam. Derzeit wird der 24-jährige Polizist, der im Charlottenburger Abschnitt 27 im Dienst ist, psychologisch betreut. Berichte, dass der Beamte nach den tödlichen Schüssen in Briefen und im Internet Morddrohungen erhalten habe, konnte die Staatsanwaltschaft nicht bestätigen. „Das ist uns nicht bekannt“, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft gehe noch immer davon aus, dass der junge Polizist in Notwehr gehandelt hat, hieß es weiter.Es seien einige Zeugen vernommen worden, zu Details äußerte sich der Sprecher jedoch nicht. Was genau passiert ist, sei noch nicht bekannt. Auch der Mitschnitt des Notrufs des Schützen bei der Polizei müsse noch geprüft werden.

Nauens Bürgermeister Detlef Fleischmann will den Bahnhofsvorplatz zukünftig mit Videokameras überwachen lassen. Er sei ein „Schwerpunkt des Vandalismus“, sagte Fleischmann. tabu

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