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Brandenburg: „Wir haben keinen Grund zu jubeln“ Weihnachten: Mäßiges Geschäft für den Handel

Berlin - Der Einzelhandel verabschiedet sich mit leichten Umsatzeinbußen vom alten Jahr. Nach Einschätzung des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg ist in diesem Jahr ein Umsatzrückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Berlin - Der Einzelhandel verabschiedet sich mit leichten Umsatzeinbußen vom alten Jahr. Nach Einschätzung des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg ist in diesem Jahr ein Umsatzrückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Auch das Weihnachtsgeschäft sei verhaltener als im Vorjahr verlaufen. „Wir haben keinen Grund zu jubeln“, sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen. Aber insgesamt sei der Einzelhandel im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen im Jahr der Krise stabil geblieben.

Am letzten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres und wenige Tage nach Heiligabend zeigten sich die Berliner in verschiedenen Einkaufszentren der Stadt wie dem „Schloss“ in Steglitz und den „Spandau Arcaden“ recht einkaufsfreudig; ebenso zahlreiche Potsdamer und Umländler in den Potsdamer Einkaufszentren. Die Händler waren aber geteilter Meinung über die Gewinnerwartungen am letzten verkaufsoffenen Sonntag. Die einen zeigten sich bereits kurz nach Ladenöffnung zufrieden. „Kaum hatte ich den Laden offen, war er voll“, strahlt ein Mitarbeiter des Sportartikelherstellers Puma in den Potsdamer Platz Arkaden in Berlin. Auch das Küchenfachgeschäft WMF freute sich über zahlreiche Kundschaft. Vor oder nach Weihnachten – alle verkaufsoffenen Sonntage liefen gut, insbesondere die in der Adventszeit.

Eine Mitarbeiterin eines Luxusschmuckgeschäftes klagte allerdings über flauen Umsatz. „Die Leute kommen vor allem, um ihre Geschenke umzutauschen.“ Alles in allem mache der letzte verkaufsoffene Sonntag für den Laden mehr Aufwand. Sie selbst würde sich „heute lieber in meinem Sessel lümmeln und ein Buch lesen“. Auch die Verkäuferin einer Drogerie sagt: „Wir machen heute weniger Umsatz als vor Heiligabend.“ Nicht alle Geschäfte in den Arkaden waren geöffnet. Vor verschlossenen Türen standen verwunderte Kunden beim Modegeschäft H&M.

Die relative Zurückhaltung der Brandenburger und Berliner im Weihnachtsgeschäft sieht Verbandsgeschäftsführer Busch-Petersen nicht als Anzeichen dafür, dass im kommenden Jahr noch mehr gespart wird. Nach seiner Einschätzung wird 2010 für den Handel aber auch nicht besser. Angesichts der Wirtschaftskrise der vergangenen zwei Jahre ginge es dem Einzelhandel dennoch nicht schlecht, betont der Verbandsgeschäftsführer. „Wir können nur hoffen, dass die Beschäftigtenzahlen stabil bleiben.“ Denn laut Nils Busch-Petersen ist der Einzelhandel vor allem auf die Kaufkraft der Berliner und Brandenburger Kundschaft angewiesen.

Die Folgen einer Wirtschaftskrise erreichten den Handel zwar immer später als andere Branchen. Im kommenden Jahrkönnte die Situation aber deutlich schwieriger werden. „Die Verlängerung der Kurzarbeiterregelung verschafft uns zwar noch Luft, dennoch wird sich der Wettbewerb verschärfen.“Matthias Lehmphul

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