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Brandenburg: Wirbel um Petkes schweigenden Rückzug Ludwig „respektiert“ Schritt / Nachfolger: Redmann
Potsdam - Der schweigende Rückzug von Vizeparteichef Sven Petke aus der Führungsspitze der Brandenburgischen CDU, in der er zehn Jahre mitmischte, sorgt für Wirbel. CDU-Landes- und Fraktionschefin Saskia Ludwig reagierte am Freitag zwar demonstrativ gelassen auf die Ankündigung Petkes, die dennoch für Spekulationen in und außerhalb der CDU über die Hintergründe – etwa um eine mögliche „Absetzbewegung“ vom fundamentalen Oppositionskurs der CDU unter Ludwig – auslöste.
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Potsdam - Der schweigende Rückzug von Vizeparteichef Sven Petke aus der Führungsspitze der Brandenburgischen CDU, in der er zehn Jahre mitmischte, sorgt für Wirbel. CDU-Landes- und Fraktionschefin Saskia Ludwig reagierte am Freitag zwar demonstrativ gelassen auf die Ankündigung Petkes, die dennoch für Spekulationen in und außerhalb der CDU über die Hintergründe – etwa um eine mögliche „Absetzbewegung“ vom fundamentalen Oppositionskurs der CDU unter Ludwig – auslöste. „Ich respektiere die Entscheidung von Herrn Petke“, erklärte Ludwig, die auf dem Parteitag im Herbst erneut für den Vorsitz - eine Vorentscheidung für die Spitzenkandidatur 2014 – kandidieren wird.
Ludwig präsentierte allerdings sofort einen Nachfolger, der anstelle von Petke in die engere Führungsspitze der Landespartei aufrücken soll. Es ist der CDU-Kreischef von Ostprigniztz-Ruppin, der frühere Landesvorsitzende der Jungen Union Jan Redmann, der inzwischen als Anwalt in Berlin tätig ist. Für die weiteren Vizeparteichef-Posten bewerben sich außerdem erneut die frühere Justizministerin Barbara Richstein, der Lausitzer Arzt und Landtagsabgeordnete Michael Schierack und der Bürgermeister von Rüdersdorf Andre Schaller.
Petke hatte seinen Rückzug gegenüber den PNN bestätigt und mit einem einzigen Satz kommentiert: „Es ist eine sorgfältig abgewogene Entscheidung.“ Weitere Aussagen von ihm gab es auch am Freitag dazu nicht. Er war von 2001 bis 2004, dann erneut seit 2007 Vize-Landeschef. Von 2004 bis 2006 war er Generalsekretär, bis er über die sogenannte E-Mail-Affäre um Vorwürfe der Beobachtung des E-Mail-Verkehrs der CDU-Spitze stolperte. Die Staatsanwaltschaft Cottbus stellte das Verfahren aber später ein. Im Machtkampf um die Nachfolge von Landeschef Jörg Schönbohm 2006/2007 hatte Petke gegen Wirtschaftsminister Ullrich Junghanns verloren. Die Auseinandersetzung, die die Partei in zwei Lager spaltete, ist noch heute ein Trauma für die Union. Ein neuer offener Machtkampf ist deshalb nach PNN-Recherchen derzeit nicht zu erwarten. Politische Gegner wittern Gärungsprozesse. „Das Rumoren hat deutlich zugenommen“, sagte SPD-Generalsekretär Klaus Ness. Petke habe wohl die „Radikalopposition“ Ludwigs nicht mehr mittragen wollen. thm
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