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Brandenburg: Wissen von A bis Z

Großer Besucherandrang bei der Langen Nacht der Wissenschaften / Forschung zum Anfassen in Berlin und Potsdam

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Großer Besucherandrang bei der Langen Nacht der Wissenschaften / Forschung zum Anfassen in Berlin und Potsdam Von Christoph D. Frieß Berlin/Potsdam - Es war eine Nacht der Zahlen. Wenn 7000 Wissenschaftler von 59 Instituten und Universitäten mehr als 1100 Projekte präsentieren, kann einem schon bei der Auswahl der Kopf rauchen. Von Archäologie über Bioinformatik und Chemie bis zur Zoologie reichten die vielfältigen Offerten der fünften Langen Nacht der Wissenschaften in Berlin und Potsdam. Die Besucher ließen sich von dem riesigen Angebot jedoch nicht schrecken. Mehr als 100 000 Mal öffneten sich in der Nacht zum Sonntag die Türen der beteiligten Institute. Eine beim Publikum sehr begehrte Veranstaltung war der Rundgang durch das Versuchslabor des Instituts für Land- und Seeverkehr der Technischen Universität Berlin (TU) in Charlottenburg. Bis zu 45 Minuten mussten manche Besucher Schlange stehen, um anhand von Modellen in einem 80 Meter langen Wellenkanal die Wirkung von so genannten Freak-Waves zu erleben. Diese können als Naturphänomen immer wieder auf hoher See auftreten und sogar riesige Supertanker zum Kentern bringen. Hobel und Holzhammer lagen im Fachbereich Architektur der Technischen Universität Berlin bereit, um im Rahmen der „Langen Nacht der Wissernschaft“ für den Bau einer Fachwerkscheune im Maßstab 1:25 eingesetzt zu werden. Die Unberechenbarkeit der Technik dagegen bekamen die Studenten der TU-Projektwerkstatt Hybridluftschiff schmerzlich zu spüren: Weder das knapp zehn Meter lange und pinguinförmige Prunkstück „Luftffisch No. 1“ (rpt: „Luftffisch No. 1“) noch die kleineren Geschwister „Renntüte“ und „Morelle“ waren betriebsbereit und konnten mit ihren Flugkünste punkten. Dennoch waren die Flugobjekte die Attraktion im TU-Lichthof des „Hauses der Ideen", und die Studenten mussten den vielen Besuchern ständig Rede und Antwort stehen. Ähnlich belagert vor allem von den jüngeren Gästen war ein seltsames elektronisches Gerät, das mit seinen noch seltsameren Tönen den Lichthof beschallte: das Theremin. Dabei handelt es sich um ein berührungsfreies Musikinstrument. Die Höhe und Lautstärke der schauerlich-schönen Klänge werden nur durch Handbewegungen in der Luft gesteuert. Überhaupt kamen auch die jüngsten Nachwuchswissenschaftler an diesem Abend voll auf ihre Kosten, denn viele Institute hatten spezielle Kinderprogramme angeboten. So konnten die kleinen Besucher in der Humboldt-Universität in Mitte einen „Ausflug in die Welt der Töne“ unternehmen und herausfinden, was für Klänge sich mit den verschiedenen Alltagsgegenständen erzeugen lassen. Aber natürlich gab es in dieser Nacht der Vorträge und Experimente nicht nur geistige Nahrung: An vielen Stationen waren Buden aufgebaut, die Bratwürste und Getränke anboten. Wem das zu profan war, der konnte auch außergewöhnlicheres verkosten. So wurde beim Institut für Energietechnik der TU ein leckeres Pils ausgeschenkt, das einem sehr speziellen Behälter entströmte: Ein selbstkühlendes Bierfass hielt den Hopfensaft ganz ohne zusätzliche Technik auf einer Trinktemperatur von sieben bis acht Grad. Noch kälter wurde es im Institut für Atomare Physik der TU. Hier bereiteten die Studenten vor den Augen der Zuschauer mit Hilfe von Flüssig-Stickstoff ein leckeres Erdbeereis. Die wegen des minus 200 Grad kalten Stoffes besonders lockere Eiscreme ging weg wie warme Semmeln und wurde von den Besuchern als lecker gelobt. ddp

Christoph D. Frieß

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