Brandenburg: Wittenberger Familiendrama: Zeugen belasten Angeklagten
Neuruppin - Nach dem Familiendrama in Wittenberge (Prignitz) mit einer Toten und einem Schwerverletzten sind am zweiten Prozesstag vor dem Landgericht Neuruppin am Dienstag weitere Zeugen gehört worden. Dabei hat der Bruder, der durch einen Schuss durch den Hals lebensgefährlich verletzt wurde, der Aussage des Angeklagten vom Prozessauftakt widersprochen.
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Neuruppin - Nach dem Familiendrama in Wittenberge (Prignitz) mit einer Toten und einem Schwerverletzten sind am zweiten Prozesstag vor dem Landgericht Neuruppin am Dienstag weitere Zeugen gehört worden. Dabei hat der Bruder, der durch einen Schuss durch den Hals lebensgefährlich verletzt wurde, der Aussage des Angeklagten vom Prozessauftakt widersprochen. Dieser hatte angeben, nicht in Tötungsabsicht gehandelt zu haben. Laut Gerichtssprecherin Iris le Claire habe der Zeuge „sehr detailliert geschildert, wie die Waffe auf ihn gerichtet war“.
Der 57-jährige Angeklagte aus Sachsen-Anhalt muss sich wegen des Vorwurfes des versuchten Mordes, fahrlässiger Tötung, gefährlicher Körperverletzung, Geiselnahme und unerlaubten Waffenbesitzes verantworten. Ihm wird vorgeworfen, auf einer Familienfeier am 15. Mai auf einem Zeltplatz im Wittenberger Ortsteil Hinzdorf mit einer halbautomatischen Waffe seinen Bruder schwer verletzt und eine 67-jährige Frau fahrlässig getötet zu haben. Die anschließende Geiselnahme, bei der er seinen Neffen laut Staatsanwaltschaft mit vorgehaltener Waffe gezwungen haben soll, das Fluchtauto zu fahren, hatte der Angeklagte zu Prozessbeginn bestritten. Der Neffe belastete ihn nun schwer. Er habe noch nie so viel Angst gehabt, schilderte der 21-Jährige die anderthalbstündige Autofahrt, nach der sich der Beschuldigte selbst der Polizei stellte.
Hintergrund der Tat ist nach Aussage des Angeklagten die gescheiterte Beziehung, die er über mehrere Jahre mit seiner Schwester geführt hat. Er habe sich am Tattag vor seiner Familie und seiner Schwester töten wollen. Da er seine Schwester nicht antraf, habe er seinen Fragen nach deren Aufenthaltsort Nachdruck verleihen wollen, indem er seinen Bruder mit der Waffe bedrohte. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. dapd
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