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Brandenburg: Wo stand das Bein von Steffen Reiche?

Berlin - Die Erinnerungen an das „Beinverhalten“ des SPD-Bundestagsabgeordneten Steffen Reiche auf einem Rückflug von Brüssel nach Berlin gingen auseinander. „Die Füße hatte er dort, wo sie hingehören – unter dem Vordersitz“, sagte ein Zeuge.

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Berlin - Die Erinnerungen an das „Beinverhalten“ des SPD-Bundestagsabgeordneten Steffen Reiche auf einem Rückflug von Brüssel nach Berlin gingen auseinander. „Die Füße hatte er dort, wo sie hingehören – unter dem Vordersitz“, sagte ein Zeuge. „Ein Bein hatte er in den Gang gestellt und dann angehoben, um meine Kollegin zu ärgern“, erklärte hingegen ein Steward. Reiche selbst beteuerte gestern vor dem Berliner Amtsgericht, dass er seine Beine in Richtung Mittelsitz gerichtet hatte. Den Vorwurf, er habe einer Stewardess absichtlich ein Bein gestellt, bestritt er nachdrücklich.

Es war der Abend des 12. Januar 2007. Der 48-jährige Reiche und weitere SPD-Parlamentarier kamen von einer Klausurtagung. Der Flug SN 2589 nach Tempelhof begann für den Theologen und früheren brandenburgischen Bildungsminister mit Ärger: Es gab keine deutsche Zeitung. Da soll es zu einem ersten Disput mit Stewardess Natascha O. gekommen sein. Wenig später durfte er, der in der Economyklasse saß, nicht zur Toilette in der Businessklasse. Die Flugbegleiterin verwehrte ihm den Zugang aus Sicherheitsgründen, weil auch der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) Business flog.

Reiche will sich danach über den Gang hinweg mit dem Potsdamer Klimaforscher Ottmar Edenhofer unterhalten haben. Einen Disput mit der Stewardess habe es nicht gegeben. Weil es für ihn, der 1,86 Meter groß ist, mit den Beinen im Flieger recht eng ist, habe er sie „nach innen gerichtet, wo freie Plätze waren“. Er könne nicht ausschließen, dass er die Füße mal zur Erholung ausstreckte. „Aber es kam zu keinem Zeitpunkt zu einer Berührung.“ Er hatte gegen einen Strafbefehl über 3000 Euro Einspruch eingelegt.

Acht Zeugen, darunter vier SPD-Parlamentarier, marschierten am ersten Verhandlungstag im Amtsgericht auf. „Wäre die Stewardess gestolpert, hätte ich das wahrnehmen müssen“, erklärte Klimaforscher Ottmar Edenhofer. Einzig der Steward will beobachtet haben, dass sich Reiche „während des ganzen Fluges unangenehm gegenüber Frau O. verhalten hat“. Auf Natascha O. wartete das Gericht vergeblich. Die 37-jährige Belgierin soll in dem Prozess um versuchte Körperverletzung nun am 26. Januar befragt werden. Kerstin Gehrke

Kerstin Gehrke

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