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Brandenburg: Wohnungsnachfrage in Brandenburg sinkt

BBU rechnet mit Zehntausenden leerstehenden Wohnungen

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Berlin - In Brandenburg wird nach Einschätzung des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) die Nachfrage nach Wohnungen stark sinken. Die Durchschnittsmiete stieg laut BBU 2009 im Vergleich zum Vorjahr aber leicht. Zwischen den Regionen gebe es dabei beträchtliche Unterschiede bei den Mietkosten.

Das Hamburger Gewos-Institut habe im Auftrag des BBU ermittelt, dass in den nächsten fünf Jahren mehr als 100 000 Menschen die brandenburgischen Regionen jenseits des Berliner Speckgürtels verlassen werden, sagte BBU-Vorstandsmitglied Maren Kern am Dienstag bei der Vorstellung des Marktmonitors in Berlin. Dadurch steige in diesen Gegenden die Zahl der leerstehenden Wohnungen bis zum Jahr 2015 auf rund 130 000. Vor diesem Hintergrund kritisierte Kern erneut scharf die für 2011 geplanten Einsparungen bei der Städtebauförderung des Bundes.

Die für Brandenburgs Städte bereitgestellten Mittel gingen von derzeit rund 40 Millionen auf rund 30 Millionen Euro zurück. Für das Programm Stadtumbau Ost stünden dann mit rund 14,6 Millionen Euro zwei Millionen Euro weniger zur Verfügung. „Angesichts der dramatischen Bevölkerungsentwicklung ist das eine ebenso unverständliche wie falsche Weichenstellung“, sagte Kern. Das Land müsse jetzt jeden Cent Bundesförderung kofinanzieren, damit wenigstens diese reduzierten Mittel in voller Höhe ausgereicht werden können, forderte das BBU-Vorstandsmitglied. Denn jeder Euro Städtebauförderung löse acht Euro an Folgeinvestitionen aus. Mit monatlichen Durchschnittsmieten zwischen 3,61 und 5,41 Euro pro Quadratmeter weisen die brandenburgischen Städte bei den Nettokaltmieten auch 2010 eine große Bandbreite auf. Darin spiegelten sich die teilweise sehr unterschiedlichen Entwicklungstendenzen wider, die sich in dem Bundesland abzeichneten, sagte Kern.

Nach Angaben von Kern betrug die monatliche Netto-Kaltmiete für eine 60-Quadratmeter-Wohnung im vergangenen Jahr in Brandenburg im Durchschnitt 261 Euro. Das waren 4,20 Euro mehr als 2008. Während in Städten des Berliner Umlands Mieten von durchschnittlich 4,77 Euro pro Monat gezahlt wurden, lag dieser Wert in weiter entfernten brandenburgischen Regionen bei 4,16 Euro. Das ist eine Differenz von rund 15 Prozent. Mit einer Durchschnittsmiete von 5,41 Euro pro Quadratmeter im Monat belegt Teltow den Spitzenplatz in Brandenburg. „Potsdam folgt mit 4,99 Euro erst auf Platz vier“, sagte Kern. Am günstigsten sind Wohnungen in Luckenwalde (3,72 Euro), Jüterbog (3,69 Euro) und Pritzwalk (3,61 Euro).dapd

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