Brandenburg: Wunderwelt für 900 Millionen Euro In Finowfurt soll ein Technikpark entstehen
Finowfurt - Im Landkreis Barnim soll für mehr als 900 Millionen Euro ein Wissenschafts-Messe- und Einkaufspark entstehen. Als Fläche für das Projekt mit dem Arbeitstitel „Wunderwelt der Technik“ soll der ehemalige Militärflughafen Finowfurt dienen.
Stand:
Finowfurt - Im Landkreis Barnim soll für mehr als 900 Millionen Euro ein Wissenschafts-Messe- und Einkaufspark entstehen. Als Fläche für das Projekt mit dem Arbeitstitel „Wunderwelt der Technik“ soll der ehemalige Militärflughafen Finowfurt dienen. „Wie eine Banane soll sich das Areal später um den Flugplatz bis nach Eberswalde ziehen“, sagt Wilhelm Westerkamp, Koordinator des Projekts und Bürgermeister von Finowfurt.
Nach den Vorstellungen der Gruppe, die sich aus Lokalpolitikern, Vertretern des Landkreises und des Rathauses in Eberswalde zusammensetzt, soll sich der rund 200 Hektar große Park an das Epcot- Center in Florida anlehnen – und noch mehr können. Abgesehen davon, dass „Besucher die faszinierende Welt der Technik anschaulich erklärt bekommen“, planen die Organisatoren Ausstellungshallen für jedes Bundesland – ähnlich wie in dem amerikanischen Vergnügungspark, wo Regionen aus aller Welt nachgebaut sind. Landestypische Produkte und traditionelle Handwerke sollen auch in Finowfurt vorgestellt werden.
Außerdem auf der Ideenliste steht Westerkamp zufolge eine Plattform für internationalen Warenaustausch. Von orientalischen Gewürzen über französischen Käse bis zu argentinischem Rindfleisch – alles sei möglich. An genügend Zulauf wird es der „Wunderwelt“ nicht mangeln, glaubt Westerkamp. „Wir haben alle Standorte geprüft.“ Nirgendwo in Brandenburg seien die Voraussetzungen besser: „Wir haben den Flugplatz, die Autobahn ist ganz dicht, die Schienenverbindung und den Oder-Havel- Kanal.“ Der Park sei außerdem nicht nur auf die Besucher aus der Hauptstadt angelegt.
„Einzugsgebiet ist praktisch die ganze Welt“, meint Westerkamp. Als zu weit abgelegen würde er den Standort Finowfurt nicht bezeichnen. Epcot sei schließlich auch 60 Kilometer von der nächsten größeren Stadt entfernt. Der Park werde eine wunderbare Ergänzung zum Flughafen Finowfurt sein, auf dem sich jetzt schon das Luftfahrtmuseum befindet. Außerdem werde das Konzept einen weiteren Schub für den Tourismus bedeuten, glaubt der Bürgermeister. Denn Hotels und Restaurants werden sich ebenfalls schnell ansiedeln. Von den 900 Millionen Euro müsste das wenigste Geld aus der Region kommen, denn finanzieren sollen das Projekt die Bundesländer und die Aussteller aus der Industrie, die sich dort präsentieren. „Auch aus Brüssel kommt Unterstützung“, ist sich Westerkamp sicher. „Gegenwärtig befinden wir uns aber noch in der Prüf-Phase.“ In fünf Jahren könne der Bau jedoch beginnen. Die Mitglieder der Gruppe sind sich anscheinend bewusst darüber, dass sie gelinde gesagt nicht überall Begeisterung für ihre Idee ernten werden. Westerkamp hat dazu seine ganz eigene Auffassung: „Wer nicht anfängt, wird auch nicht fertig.“
Der Park ist das zweite große Projekt in der Region: Ein Berliner Investor will in der Schorfheide das vom Potsdamer Geoforschungsinstitut geförderte heiße Wasser für seine neue Therme nutzen.
Andreas Wilhelm
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: