Brandenburg: Zahl der Badeunfälle über dem Durchschnitt

Potsdam -Die Zahl der Badeunfälle in den Ländern Berlin und Brandenburg ist in diesem Jahr überdurchschnittlich hoch. Grund seien der heiße Sommer und die dadurch bedingte hohe Besucherfrequenz an den Badestellen, sagte der Pressesprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Brandenburg, Eike Gläser, auf ddp-Anfrage. Bislang seien bereits zwölf Menschen in Brandenburg beim Baden ertrunken, das sei für die Jahreszeit ungewöhnlich viel. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 19. „Und der Sommer ist ja noch nicht vorbei“, sagte Gläser.

Grund für die tödlichen Unfälle sei oftmals Selbstüberschätzung, sagte er. Vor allem ältere Schwimmer trauten sich häufig zu viel zu. Menschen ab 50 empfahl der DLRG-Sprecher, sich vor der Badesaison beim Arzt durchchecken zu lassen. Aber auch Alkoholkonsum oder Sprünge in zu flaches Wasser gehörten zu den Ursachen für den Tod im Wasser. So wird seit Montag ein Mann im Lehnitzsee bei Oranienburg vermisst, der offenbar alkoholisiert in schwimmen ging. Oftmals sei die Todesursache nicht das Ertrinken, sondern etwa ein Kreislaufkollaps oder eine Verletzung, sagte Gläser. Er warnte auch davor, nach dem Essen ins kalte Wasser zu springen. „Das schafft das Herz dann manchmal nicht“, warnte er.

In Berlin werde die Zahl der Toten hingegen nicht statistisch erhoben, sagte der Sprecher des Berliner DLRG-Landesverbands, Frank Villmow. Allerdings sei die Zahl der Rettungseinsätze überproportional hoch. Bislang seien auf Berliner Gewässern zehn Leben gerettet worden, sagte Villmow. Das sei soviel wie normalerweise im ganzen Jahr. „Meistens sind es Kinder, die unbeaufsichtigt im Wasser sind“, sagte Villmow. ddp