Brandenburg: Zahl der Straftaten auf Rekordniveau Mehr Eigentumsdelikte, weniger Gewalt in Berlin
Berlin - Die Zahl der Straftaten ist 2014 in Berlin deutlich gestiegen. Das geht aus der Kriminalstatistik hervor, die Innensenator Frank Henkel (CDU) und Polizeipräsident Klaus Kandt am Montag vorstellten.
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Berlin - Die Zahl der Straftaten ist 2014 in Berlin deutlich gestiegen. Das geht aus der Kriminalstatistik hervor, die Innensenator Frank Henkel (CDU) und Polizeipräsident Klaus Kandt am Montag vorstellten. Im Jahr 2014 wurden 543 156 Straftaten erfasst, das sind 40 000 Fälle mehr als im Vorjahr (plus 7,9 Prozent) und mit Abstand der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Ursächlich ist vor allem ein starker Anstieg bei Eigentumsdelikten.
Die Zahl der Taschendiebstähle stieg auf 32 000 – ein Plus von 55 Prozent. Opfer sind laut Polizei vor allem Touristen. Henkel sprach von einem „hohen Druck durch reisende Täter“. Die Zahl von Mord und Totschlag stieg dagegen um 25 (plus 23,6 Prozent) auf 131 Fälle. Unter diesen 131 Fällen waren aber nur 40 vollendete Taten, in denen das Opfer starb. Im Vorjahr waren es 43. Der Versuchsanteil stieg von 60 auf 70 Prozent.
Auch die Zahl der gestohlenen Fahrräder und die Einbrüche in Wohnungen und Häuser legten erneut zu. Beim Fahrraddiebstahl war es ein Plus von 16 Prozent auf insgesamt 30 758 Fälle. Es ist mit Abstand die höchste Zahl im Langzeitvergleich. Bei den Einbrüchen wurde nach dem Rückgang 2013 wieder ein Anstieg um 5,1 Prozent auf 12 159 Fälle (Wohnungen und Häuser) verzeichnet. Das sind nur minimal weniger als im Rekordjahr 2012.
Henkel kündigte an, dass die Polizei eine neue Analysesoftware testen werde, mit der Serieneinbrüche besser erkannt werden sollen. Bei Taschen- und Fahrraddiebstahl werden nur noch vier Prozent der Taten aufgeklärt.
Trotz des Anstiegs ist Berlin nach Ansicht von Polizeipräsident Klaus Kandt „keineswegs unsicherer geworden“. Denn die Gewalt ging zurück: Die Zahl der Rohheitsdelikte sank um gut drei Prozent auf 61 070. Henkel kündigte an, im kommenden Doppelhaushalt neue Polizisten im „dreistelligen Bereich“ einzustellen. Der Alexanderplatz habe gezeigt, dass die Polizei mit hoher Präsenz die Gewalt zurückdrängen könne. Seit 2012 gab es dort zehn Prozent weniger Gewalttaten. Besorgniserregend nannte Henkel den Anstieg politisch motivierter Taten um 22 Prozent auf 3814 Fälle. Linke Taten legten um 30 Prozent zu, rechts motivierte um zehn Prozent. Ha
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