Brandenburg: Zehn Millionen Euro für Gedenkstätten
Gelder aus SED-Vermögen fließen in zeitgeschichtliche Projekte
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Potsdam - Brandenburg steckt rund zehn Millionen Euro aus alten SED-Quellen in zeitgeschichtliche Projekte. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen mit dem Geld vor allem Museen, Gedenkstätten und Kommunen mit wichtigen historischen Stätten unterstützt werden, sagte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) am Dienstag in Potsdam. Schwerpunkt sei die Geschichte ab 1945.
Mit rund 6,3 Millionen Euro fließt der größte Teil des Geldes in das sogenannte Förderprogramm Zeitgeschichte. Es soll Museen und Erinnerungsorte unterstützen, Ausstellungen zu erarbeiten oder zu ergänzen. Die Gedenkstätte Sachsenhausen (Oberhavel) bekommt 950 000 Euro. Damit soll die sogenannte Zone II des sowjetischen Speziallagers zugänglich gemacht werden. Dies sei bereits seit langem ein Wunsch der Opferverbände gewesen, sagte Wanka. 3,55 Millionen stehen für Einzelprojekte wie in der Gedenkstätte Lindenstraße, am Grenzkontrollpunkt Drewitz/Dreilinden oder an der Gedenkstätte Seelower Höhen zur Verfügung. „Die Erinnerungskultur ist immer ein brisantes Thema, bei dem die Wellen schnell hoch schlagen, aber wir haben hier ein sehr ausgewogenes Konzept entwickelt“, sagte Wanka. Ab sofort und bis zum 20. November können Anträge für eine Förderung gestellt werden. Mit weiterem Geld aus Vermögenswerten ehemaliger Parteien und Massenorganisationen der DDR rechnet Wanka nicht: „Aus unserer Sicht sieht es so aus, als wäre das jetzt der Abschluss.“ Brandenburg hat insgesamt rund 22 Millionen Euro aus diesem Vermögen erhalten. Rund 12 Millionen Euro davon fließen in Bildungs-, Jugend- und Sportprojekte. Das Geld stammt aus der ehemaligen SED-Firma Novum in Österreich und war schon vor Jahren aufgespürt worden. Novum bahnte Geschäftsbeziehungen Österreichs mit der DDR an. Insgesamt wurden 120 Millionen Euro an die Bundesländer verteilt. dpa
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