Brandenburg: Zivilcourage für Kinder
Kinderschutzbund fordert Hinsehen
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Berlin - Nachdem in der vergangenen Woche erneut ein schwerer Fall von Kinder-Vernachlässigung bekannt geworden ist, hat der Berliner Kinderschutzbund an die Öffentlichkeit appelliert, nicht zu schweigen und nicht weg zu sehen. „Wer Auffälligkeiten im Umgang mit Kindern bemerkt, sollte das ernst nehmen und ansprechen oder Hilfe holen“, sagte Geschäftsführerin Sabine Walther am Montag.
Das Spandauer Jugendamt hatte am Freitag zwei verwahrloste Jungen in Obhut genommen. Gegen die Mutter wird wegen Verletzung der Fürsorge- und Aufsichtspflicht ermittelt.
Spandaus Stadträtin für Jugend und Familie, Ursula Meys (SPD), sagte, dass so ein Fall trotz eines engmaschigen Informationssystems passieren könne. Das Jugendamt sei bereits im Vorjahr Hinweisen des Hausmeisters nachgegangen, da die Kinder längere Zeit nicht gesehen worden waren. Man habe mehrfach mit der Mutter telefoniert. Bei der Schuluntersuchung des älteren Jungen habe es keine Hinweise auf Vernachlässigung oder Verwahrlosung gegeben, sagte Meys.
Die beiden Jungen von drei und sieben Jahren befinden sich zur Zeit noch in einer Kriseneinrichtung. Ob sie in ihre Familie zurückkehren oder eine andere Lösung gefunden wird, werde geprüft. dpa
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