Brandenburg: Zugausfälle und Verspätungen Durchtrenntes Kabel
führte zu Durcheinander
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Berlin/Nauen - Zugausfälle im Regionalverkehr und erhebliche Verspätungen im Fernverkehr von und nach Hamburg: Ein durchgetrenntes Kabel aus dem Elektronischen Stellwerk in Nauen brachte gestern Nachmittag den Bahnverkehr von und nach Berlin gewaltig durcheinander. Weil über das Kabel aus dem elektronischen Stellwerk die Weichen und Signale gesteuert werden, konnten im Stellwerksbereich keine Züge fahren. Die Reparaturarbeiten am Kabel waren bis Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen.
Die ICE-Fernzüge wurden nach Angaben eines Bahnsprechers über Stendal und dann weiter über Salzwedel oder Wittenberge umgeleitet. Die Fahrzeit verlängerte sich dadurch um mehr als eine halbe Stunde. Bei den Regionalbahnlinien fiel die RB 10 zwischen Nauen und Charlottenburg komplett aus; die Linien RE 4 (Wismar-Luckenwalde) und RE 6 (Wittenberge–Spandau) fielen ebenfalls zum Teil aus oder mussten ihre Fahrt vorzeitig abbrechen. Als Ersatz setzte die Bahn Busse ein. Ob das Durchtrennen der Kabel ein Anschlag oder eine Panne war oder ob Unbekannte Kabel stehlen wollten, konnte die Bundespolizei am Abend noch nicht sagen. Am Grünauer Kreuz bei Schönefeld waren gestern Mittag auf jeden Fall erneut Kabeldiebe unterwegs, die Erdungsleitungen an Oberleitungsmasten abmontiert hatten. Das Material wird dann bei Schrotthändlern zu Geld gemacht. Auch am Grünauer Kreuz war der Zugverkehr mehrere Stunden lang erheblich eingeschränkt. Wenn die Erdungskabel fehlen, besteht bei einem Gewitter die Gefahr, dass ein Blitz einschlägt.
Auch die Telekom spürt das Interesse der Kupferkabeldiebe. Unbekannte stahlen ihr am Sonntagabend in Tempelhof einen Lastwagen mit Kabeltrommeln, die zusammen etwa 400 Meter lang waren. Das leere Fahrzeug wurde dann gestern Morgen in Neukölln gefunden. Die Telekom hatte den Diebstahl erst gestern angezeigt.kt
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