Brandenburg: „Zugedröhnt“ unterwegs
Schönbohm: 710 Drogenverdachtsfälle bis Oktober
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Schönbohm: 710 Drogenverdachtsfälle bis Oktober Potsdam – Immer mehr Autofahrer im Land Brandenburg sind „zugedröhnt“ unterwegs. Bei Drogenkontrollen registrierte die Polizei in den ersten zehn Monaten des Jahres 710 Drogenverdachtsfälle, teilte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) gestern in Potsdam mit. Das sei eine Zunahme um 78,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gewesen. Von Januar bis Oktober 2004 verzeichnete die Polizei 53 Verkehrsunfälle von Fahrern unter Drogeneinfluss, zwei mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl der schweren Unfälle ging dagegen von 25 (2003) auf 21 zurück. Dabei wurden 3 Personen (2003: 3) getötet und 24 (33) verletzt. In 500 Fällen führte die Autofahrt unter Drogeneinfluss zu einer Strafanzeige, weil die Wagenlenker fahruntüchtig waren. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass die entdeckten Drogenfahrten nur die Spitze des Eisberges sind“, hob Schönbohm hervor. Die Polizei werde auch künftig weiter kontrollieren. Schönbohm warnte, schon der Nachweis geringster Drogen-Mengen führe zu hohen Bußgeldern und zum sofortigen Entzug der Fahrerlaubnis. Selbst wenn keine Anzeichen von Fahruntüchtigkeit vorlägen, gebe es vier Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister, ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten sowie eine Geldbuße von bis zu 1500 Euro. Passiere ein Unfall unter Drogeneinfluss, hagele es sieben Strafpunkte, der Führerschein werde eingezogen und müsse neu gemacht werden. Ferner drohten bis zu fünf Jahre Haft und erhebliche Schadenersatzforderungen. Hinzu kämen kostspielige Gutachten und regelmäßige Drogenüberprüfungen. ddp
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