HINTERGRUND: Zum Kahlfraß im Gänsemarsch
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners essen am liebsten in Gesellschaft. Schlüpfen sie Anfang Mai aus ihren Eiern, machen sie sich in Gruppen von bis zu 30 Raupen auf die Suche nach Nahrung.
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Die Raupen des Eichenprozessionsspinners essen am liebsten in Gesellschaft. Schlüpfen sie Anfang Mai aus ihren Eiern, machen sie sich in Gruppen von bis zu 30 Raupen auf die Suche nach Nahrung. Im Gänsemarsch ziehen die bis zu fünf Zentimeter langen Insektenlarven ins Blattwerk der Eichen, deren Blätter sie bis auf die ausgeprägte Mittelrippe fressen. Ihrer Geselligkeit und ihrer bevorzugten Nahrung verdanken sie auch ihren Namen.
Ältere Raupen ziehen sich tagsüber zur Häutung in die auffälligen Raupennester oder Gespinste am Stamm oder in Astgabeln ihrer Wirtsbäume zurück. Bis zu einem Meter lang können diese Nester werden. Insgesamt durchlaufen die Raupen bis zu ihrer Verpuppung fünf bis sechs Entwicklungsstadien. Nach drei bis fünf Wochen schlüpft gegen Anfang August der fertige Falter. Der Eichenprozessionsspinner gehört zur Familie der sogenannten Zahnspinner. Sein Verbreitungsgebiet reicht von der iberischen Halbinsel bis in den Süden Russlands und von Sizilien bis nach Südschweden. Weibliche Falter erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 36 Millimetern, Männchen von bis zu 32 Millimetern.
Giftig und somit auch für Menschen gefährlich sind allerdings nur die Raupen ab dem dritten Entwicklungsstadium. Dann bilden sie ihre Gifthärchen aus, die mit Widerhaken versehen sind und das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Beim Menschen kann der Kontakt mit den Härchen zu heftig juckenden Hautausschlägen (Raupendermatitis) und sogar zu Asthmaanfällen führen. Begleitende Symptome können Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündungen sein. Sogar allergische Schockreaktionen sind möglich. Bei stärkeren Ausschlägen sollte ärztliche Hilfe aufgesucht werden. mat
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