Brandenburg: Zum letzten Mal die MiG
Luftfahrtbranche optimistisch / ILA 2004 mit knapp 1000 Ausstellern aus 43 Ländern
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Luftfahrtbranche optimistisch / ILA 2004 mit knapp 1000 Ausstellern aus 43 Ländern Von Matthias Wagner Schönefeld. Trotz anhaltend schwacher Konjunktur sind die Veranstalter der am Montag beginnenden Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin optimistisch. Die Perspektiven im Luftverkehr seien „mittelfristig sehr gut“, sagte am Freitag der Präsidialgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Hans-Joachim Gante. Die Fluggastzahlen stiegen wieder deutlich. Nach mehreren Krisenjahren rechne er „spätestens im nächsten Jahr“ wieder mit einem Wachstum in der Branche, sagte Gante. Die ILA stehe am Anfang dieses Aufschwungs. Mit 987 Ausstellern aus 43 Ländern (2002: 1067 aus 41 Ländern) setzt die ILA nach Angaben der Veranstalter ihre Erfolgsgeschichte als eine der weltweit führenden Messen für alle Geschäftsfelder der Luft- und Raumfahrt fort. Auf dem Südgelände des Flughafens Schönefeld ist bis 16. Mai die gesamte Palette an Produkten und Dienstleistungen der Branche zu sehen. Außer dem US-Flugzeughersteller Boeing zeigen nahezu alle internationalen Leitfirmen Präsenz auf der ILA. Am Boden und in der Luft sind mehr als 330 Fluggeräte zu erleben, so viele wie auf keiner anderen internationalen Aerospace-Messe. Die Veranstalter erwarten rund 200 000 Besucher. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird die Messe am Montag offiziell eröffnen. Die ILA wird von einem breiten internationalen Konferenzprogramm mit mehr als 70 Veranstaltungen begleitet. Die Messe biete damit ein Forum für Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Militär, Politik und Wissenschaft und unterstreiche ihren Stellenwert als führende Konferenzmesse der Branche, sagte Gante. Ein „Flugprogramm der Spitzenklasse“ mit Weltmeistern im Kunstflug, den Nationalstaffeln „Patrouille de Suisse“ und „Patrouille de France“ sowie zahlreichen Premieren kündigte ILA-Projektdirektor Stefan Grave insbesondere für die drei Publikumstage ab 14. Mai an. Neu ist eine Veranstaltungsbühne auf der so genannten ILA-Plaza, auf der in Ergänzung zum Fluggeschehen ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm geboten wird. Während der Publikumstage finden die Flugvorführungen zwischen 10.30 und 16.30 Uhr statt. Dabei wird Airbus seine verschiedenen Modelle präsentieren. Dazu gehören das längste Verkehrsflugzeug der Welt, der A 340-600, das Transportflugzeug Beluga A300-600 ST sowie das kleinste Familienmitglied, der A318. Mit der Antonow An124-100 stellt sich erstmals das bislang größte, jemals in Serie gebaute Flugzeug vor. Die Transportmaschine aus der Ukraine kann die mit Abstand schwersten Lasten aller Flugzeuge befördern. Mit 45 Luftfahrzeugen und einer Freifläche von 28 000 Quadratmetern gehört die Bundeswehr wieder zu den größten Ausstellern. Gezeigt werden unter anderem der jüngst an die Luftwaffe ausgelieferte Eurofighter, die neuen Hubschrauber Tiger und NH90 und der durch internationale Rettungseinsätze bekannte Lazarett Airbus A310 Medevac. Zum letzten Mal in den Farben der Bundeswehr ist die MiG-29 zu sehen, bevor sie an die polnische Luftwaffe übergeben wird. Zu den Highlights der Messe gehört wieder die Raumfahrthalle. Besucher erfahren dort mehr über aktuelle und zukünftige Missionen der europäischen und deutschen Raumfahrt – von Mars-Express über Rosetta bis hin zur Erdbeobachtung und zur Navigation mit dem geplanten europäischen Satellitensystem Galileo. Ein Blickfang ist der in diesem Jahr erstmals präsentierte Oberstufen-Antrieb einer Ariane-5-Trägerrakete.
Matthias Wagner
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