Brandenburg: Zum Teil extrem belastet
56 000 Tonnen Munition auf Bombodrom-Gelände
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Wittstock/Mirow  Der ehemalige Truppenübungsplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide gilt etwa zur Hälfte als „mittelstark, stark und extrem munitionsbelastet“. Das geht aus einer Antwort von Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) auf eine parlamentarische Anfrage des Grünen-Abgeordneten Michael Jungclaus hervor. Darunter gelten etwa 2500 Hektar des im Volksmund als „Bombodrom“ bezeichneten Geländes als „stark bis extrem belastet“.
Das rund 12 000 Hektar große Übungsgelände hatte die Rote Armee Jahrzehnte benutzt. Die Bundeswehr wollte es auch nutzen, hat die Pläne im April aber nach jahrelangem Widerstand aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aufgegeben. Es soll an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) übertragen werden, die zum Bundesfinanzministerium gehört. Insgesamt lagern demnach auf dem „Bombodrom“ laut Brandenburger Landesregierung schätzungsweise 56000 Tonnen Munition. Laut Tack gelten 5900 Hektar als „leicht belastet“. Wegen der Belastung sei eine Pflege der zum Teil wertvollen Biotope durch die Landesregierung derzeit nicht möglich. Aus naturschutzfachlicher Sicht werde der Wert der Flächen als „hoch“ eingestuft. Ein Großteil sei als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung Bestandteil des europäischen Netzes Natura 2000. Mit der BIMA seien Abstimmungen über die künftige Pflege geplant, sagte Tack.
Die SPD fordert, Teilflächen für die touristische Nutzung und die bessere Erreichbarkeit von Orten in dem Gelände bereits freizugeben. Die Grünen wollen das Gebiet als Ganzes in den Naturschutz überführen. ddp
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