Brandenburg: Zwei Jugendliche von Güterzug erfasst
Fataler Irrtum führte möglicherweise zum Tod der Jungen / Kriminalpolizei ermittelt
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Fataler Irrtum führte möglicherweise zum Tod der Jungen / Kriminalpolizei ermittelt Von Günter Brüggemann Lauchhammer. Zwei Jugendliche aus Lauchhammer sind in der Nacht zum Samstag in ihrer Heimatstadt von einem Güterzug überfahren worden. Der tödliche Unfall ereignete sich kurz nach 01.00 Uhr auf der Strecke Ruhland-Elsterwerda in der Nähe des Bahnübergangs Elsterwerdaer Straße, wie ein Polizeisprecher in Frankfurt (Oder) sagte. Die beiden 17-Jährigen waren nach Polizeiangaben sofort tot. Zu den Ermittlungen machte die Polizei am Sonntag keine Angaben. Mehreren Zeitungsberichten zufolge hat möglicherweise ein fataler Irrtum der Jungen zu dem schrecklichen Ereignis geführt. Offenbar benutzten die Jugendlichen den Weg auf der Zugstrecke öfter. Sie entschieden sich für das linke Gleis, um heran nahende Züge hen zu können. Dabei gingen sie wohl davon aus, dass sich die von hinten nähernden Züge das rechte Gleis nutzen. Normalerweise fahren die Züge nach Elsterwerda auf der rechten Spur. Die 17-Jährigen wussten offenbar nicht, dass der nächtliche Güterzug wegen einer Baumaßnahme auf die Nachbarschiene umgeleitet wird. Der Zugführer sagte der Polizei, die jungen Männer gingen in Fahrtrichtung des Zuges. Sie reagierten weder auf das Zug-Geräusch noch auf die Hupsignale des Lokführers, wie die Polizei betonte. Der Güterzug mit Schüttgutwagen kam aus Dresden und war wegen der Baustelle nur mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde unterwegs. Trotz einer sofort eingeleiteten Notbremsung konnte der Zugführer die Katastrophe nicht verhindern, und der Zug überrollte die beiden 17-Jährigen. Ihre Leichen wurden später unter dem fünften Waggon gefunden. Die Kriminalpolizei ermittelt. In der kommenden Woche soll es eine Obduktion geben. Die Ermittler haben keinerlei Hinweise darauf, dass die Opfer betrunken waren und deshalb nicht von den Schienen sprangen. Ein Polizeisprecher fügte hinzu, dass die beiden Jungen nicht aus der Disko kamen, vielleicht aber dorthin wollten. Alle Umstände sprächen auch gegen einen Selbstmord. Eine Zeitung schreibt, dass die jungen Männer mit ihren Rädern ein Mädchen nach Hause gebracht hätten. Auf dem Rückweg habe es eine Reifenpanne gegeben. Ein Polizeisprecher gab an, dass in Bahnhofsnähe zwei Mountainbikes gefunden wurden, die der Bruder eines Getöteten sofort erkannte. Eines hatte einen platten Reifen. Vielleicht ließen die Jungen deshalb ihre Räder zurück und gingen zu Fuß auf den Gleisen weiter.
Günter Brüggemann
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