Brandenburg: Zwei Kleinkinder bei Brand getötet Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung
Wittenberge - Nach dem Tod zweier Kleinkinder bei einem Brand in Wittenberge ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Brandstiftung mit Todesfolge. Ein technischer Defekt werde ausgeschlossen, sagte eine Polizeisprecherin am Montag.
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Wittenberge - Nach dem Tod zweier Kleinkinder bei einem Brand in Wittenberge ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Brandstiftung mit Todesfolge. Ein technischer Defekt werde ausgeschlossen, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Die anderthalb und drei Jahre alten Geschwister waren nach einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus an Rauchgasvergiftungen gestorben.
In einer Erdgeschosswohnung war am Sonntag ein Kinderreisebett in Brand geraten. Nach ersten Erkenntnissen kam es zum Schwelbrand eines Federkissens, was zu starker Rauchentwicklung führte. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatte der 37-jährige Familienvater den Brand bereits gelöscht. Die beiden bewusstlosen Jungen wurden in Krankenhäuser eingeliefert, wo sie trotz Rettungsversuchen durch Notärzte verstarben.
Auch die Mutter sowie die zwölfjährige Schwester der beiden Kleinkinder, die die Feuerwehr-Leitstelle per Notruf alarmiert hatte, wurden mit leichten Rauchgasvergiftungen in ein Krankenhaus gebracht.
Die Wohnung ist den Angaben zufolge nicht mehr bewohnbar. Der Vater und ein 15-jähriger Sohn kamen zunächst bei Familienangehörigen unter. Die anderen Wohnungen in dem Mietshaus seien nicht betroffen.
Bei einer Untersuchung des Kinderzimmers fanden Kriminaltechniker mehrere Gasfeuerzeuge. Was sie im Kinderzimmer zu suchen hatten und inwieweit sie mit dem Brand in Zusammenhang zu bringen seien, könne noch nicht gesagt werden, betonte die Polizeisprecherin. Alle Familienmitglieder stünden unter Schock und konnten daher noch nicht befragt werden. „Wir hoffen, dass aus medizinischer Sicht bald nichts mehr entgegensteht, die Angehörigen befragen zu können“, sagte die Sprecherin.
Nach ihren Angaben wurde das Kinderzimmer über ein Babyfon überwacht. Die Eltern hätten aber nichts gehört. Bei Bränden reiche oft schon eine verhältnismäßig geringe Rauchentwicklung für eine Bewusstlosigkeit aus. Brandmelder habe es in der Wohnung nicht gegeben.
An dem Brandeinsatz waren nach Polizeiangaben 25 Feuerwehrleute mit fünf Fahrzeugen, zwei Rettungshubschrauber, drei Rettungswagen sowie zwei Notfallseelsorger beteiligt. Jörg Schreiber
Jörg Schreiber
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