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Brandenburg: Zweimal täglich Lieferung

VW baut in Ludwigsfelde ein Ersatzteilzentrum. 300 Mitarbeiter sollen ganz Ostdeutschland beschicken

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VW baut in Ludwigsfelde ein Ersatzteilzentrum. 300 Mitarbeiter sollen ganz Ostdeutschland beschicken Ludwigsfelde - Das südwestliche Berliner Umland beweist sich wieder als ein Kraftzentrum des Landes. Gestern wurde hier der Grundstein für ein neues Logistikzentrum des VW-Konzerns gelegt. Rund 50 Millionen Euro sollen investiert und knapp 300 Arbeitsplätze geschaffen werden. Ab Mitte 2006 will VW von Ludwigsfelde aus den ganzen Osten Deutschlands mit Originalersatzteilen der Marken VW, Audi, Seat und koda versorgen. Zu der Grundsteinlegung kam neben Ministerpräsident Matthias Platzeck auch Bundesfinanzminister Hans Eichel (beide SPD). Nach Angaben der Geschäftsführung des Gewerbegebietes „Preußen-Park“ setzte sich der Standort gegen 64 Konkurrenten durch. Dabei hätten vor allem die gute Anbindung an den südlichen Berliner Autobahnring und die neue zweispurige Bundesstraße 101 den Ausschlag gegeben. Außerdem hatte die Stadtverwaltung versprochen, bürokratische Hürden aus dem Weg zu räumen. So dauerte es nur sieben Wochen, bis die Baugenehmigung erteilt war. Der Gewerbepark hofft nun auf eine Sogwirkung auf weitere Investoren. Das neue Logistikzentrum soll zum Modellprojekt des Konzerns für ganz Deutschland und Europa werden. Täglich rollen 20 Eisenbahnwaggons aus dem Zentrallager Baunatal bei Kassel nach Ludwigsfelde. Dafür entstand eigens ein rund 600 Meter langer Gleisanschluss. Die Verteilung der Ersatzteile erfolgt dann per Lastwagen zu den Händlern zwischen Ostsee und Erzgebirge. Ständig liegen in der riesigen Halle rund 80 000 verschiedene Positionen, so dass künftig zweimal täglich die Werkstätten beliefert werden können. „Was vormittags bestellt wird, ist am Nachmittag bei den Kunden“, sagte Stefan Jacoby, Generalbevollmächtigter des VW-Konzerns. Bisher hatte VW die Ersatzteile der Konzernmarken aus dem Vertriebszentrum in Berlin-Lichterfelde ausgeliefert. Doch dieses hat längst seine Kapazitätsgrenze erreicht. In Ludwigsfelde arbeiten bereits mehrere Zuliefererbetriebe für die Autoindustrie. So baut hier Daimler-Chrysler den Kleinbus „Vaneo“. Zu DDR-Zeiten befand sich hier das größte Lkw-Werk, das den „W 50“ und den „L 60“ produzierte. Nach Angaben von Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) sind in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg mehr als 200 Unternehmen mit rund 20 000 Beschäftigten im Bereich der Automobilindustrie tätig. Die Logistik- Branche der Region umfasst derzeit nahezu 100 Unternehmen mit rund 6400 Mitarbeitern. Der Volkswagen-Konzern ist bereits an zwei weiteren Standorten in Brandenburg aktiv: In Potsdam betreibt das Unternehmen seit kurzem ein Designzentrum, in dem der Konzern die Automodelle der Zukunft entwerfen lässt. In Wildau bei Königs Wusterhausen (Kreis Dahme-Spreewald) werden gebrauchte VW-Fahrzeuge zum Weiterverkauf aufgemöbelt.

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