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PANNEN BEI DER ABSTIMMUNG: Zweimal verzettelt

Also so was! Ist die richtige Entscheidung zum Tempelhofer Feld in Berlin nicht schon schwierig genug?

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Also so was! Ist die richtige Entscheidung zum Tempelhofer Feld in Berlin nicht schon schwierig genug? Ja/Ja, Nein/Nein, Ja/Nein, Nein/Ja – mancher wird lange darüber gegrübelt, mühsam seine Entscheidung gefällt haben, doch dann das: Keine Formulare zu Tempelhof, also keine Kreise zum Ankreuzen von Ja/Nein, dafür gleich zweifach der Bogen zur Europawahl. So geschehen kurz nach 13 Uhr im Wahllokal 222, Schillerkiez in Neukölln. Ein bunt gemischter Andrang: Bodybuilder wie frisch von McFit, Großmütter am Rollator und Anzugträger in Zeitnot. Das Tempelhofer Feld liegt in Sichtweite, nur den richtigen Stimmzettel gibt es nicht, ein Versehen des Wahlhelfers. Ehrensache, dass die Anwohner, so nah am Feld, den Fehler sofort moniert haben. Eine kurzzeitige Verwirrung der Wahlhelfer ist verzeihlich, sie müssen ihre Augen überall haben.

Eine Wahlhelferin erzählt, dass schon etliche Kulis aus der Kabine geklaut wurden. Dabei waren sie festgebunden.

Auch Geert Baasen, Leiter der Geschäftsstelle der Landeswahlleiterin, nimmt den Vorfall gelassen. Solch ein Fehler sei „nur menschlich“ und könne schnell korrigiert werden. Zu Engpässen bei den Wahlunterlagen könne es eigentlich nicht kommen. Man habe so viele Unterlagen drucken lassen, dass theoretisch eine Wahlbeteiligung von 100 Prozent erreicht werden könnte. „Im unwahrscheinlichen Fall, dass Unterlagen in einem Wahllokal fehlen sollten, haben wir noch jede Menge Nachschub.“ Zum Glück, wie sich nachmittags im Wahllokal 303 in der Kreuzberger Gneisenaustraße zeigt: Eine kleine Schlange wartet, da sagen die Wahlhelfer: „Wir müssen Sie vertrösten. Wir haben keine Wahlzettel für die Europawahl mehr. Das haben wir noch nie erlebt.“ Nachschub? Bestellt. sny, sib, tiw

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