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Das Potsdamer Rathaus sucht derzeit nach zahlreichen Mitarbeiter:innen.

© Ottmar Winter

Fachkräftemangel in der Verwaltung: Wo bleibt der Brandenburg-Bonus?

Die Berlin-Zulage ist ungerecht. Dadurch werden fähige Verwaltungs-Mitarbeiter:innen in die Bundeshauptstadt gelockt. Das muss sich ändern.

Kay Grimmer
Ein Kommentar von Kay Grimmer

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Das Werben um fähige Mitarbeiter mutet manchmal an wie das Buhlen auf dem Heiratsmarkt. Nahverkehrstickets, Gleitzeit, kostenlose Technik, ja selbst Gutschriften fürs Fitnesscenter wurden schon als Gratifikationen zu einem festen Jobangebot geliefert. Potsdams Verwaltung macht da keine Ausnahme, auch das Rathaus muss sich herausputzen, will es nur ein Bruchteil der offenen Stellen auffüllen.

Dass für annehmbare Arbeitsstellen auch ein annehmbares Arbeitsumfeld – Stichwort Sanierung und Ausbau des Rathaus-Campus – nötig ist, bleibt unstrittig. Dass ein freundliches Arbeitsklima, möglichst vorgelebt vom Chef des Rathauses selbst, dem Interesse von Bewerbern zuträglich ist, dürfte auch bekannt sein.

Doch jedes Potsdamer Job-Goodie, jeder herausgeputzte Arbeitsplatz und jede Mitarbeitermotivation wirkt wie ein billiges Werbegeschenk gegen die immer noch gezahlte, nicht gerade kleine Berlin-Zulage. Bis 2025 ist das durch den Senat deutlich aufgepolsterte Tarifgehalt garantiert.

Es ist an der Zeit, diese Ungerechtigkeit in der Tarifgemeinschaft der Länder sofort zu beenden. Oder zumindest mit der Drohung einer märkischen Finanzministerin zu kontern – und einen Brandenburg-Bonus für die Speckgürtel-Rathäuser einzuführen.

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