Aus dem GERICHTSSAAL: „... da stand plötzlich ein VW vor mir!“
Neunfach Vorbelasteter ohne Fahrerlaubnis, dafür mit Alkohol im Blut erwischt
Stand:
Aus dem GERICHTSSAALNeunfach Vorbelasteter ohne Fahrerlaubnis, dafür mit Alkohol im Blut erwischt Auf den ersten Blick scheint es, als würde Niklas N. (26) niemals schlau. Im Februar 2004 wegen guter Führung auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen, wurde er am 1. Mai in der Berliner Straße ohne „Pappe“, dafür mit 1,24 Promille und Cannabisrückständen im Blut von der Polizei erwischt. Kurz davor war er an einer Ampel auf ein dort haltendes Auto gekracht. Jetzt kommt zu den bislang neun Einträgen des Potsdamers im Bundeszentralregister – u. a. wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung, mehrfachen Diebstahls, schwerer räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung, Geldfälschung, Unfallflucht und gewerbsmäßigen Computerbetrugs – ein zehnter wegen Straßenverkehrsgefährdung sowie Fahrens ohne Fahrerlaubnis hinzu. „Ich habe schon daran gedacht, dass ich eigentlich nicht fahren darf“, gesteht Niklas N. freimütig. „Dass ich mich doch ins Auto gesetzt habe, war Scheiße.“ Nach einigen Bierchen mit den Kumpels sei man auf die Idee gekommen, ein wenig durch die Gegend zu gondeln. Da sein Kia abgemeldet war , habe er die Kennzeichen vom Fahrzeug seiner Mutter abgeschraubt und an seinem angebracht, so der geständige Verkehrssünder. „Im Auto war ziemlich gute Stimmung. Die Leute haben herumgegrölt“, erinnert sich Niklas. „Ich habe mich kurz umgedreht. Als ich wieder nach vorn schaute, stand da plötzlich ein VW an der Ampel. Ich habe noch gebremst, aber es war schon zu spät.“ An seinem Kia seit Totalschaden entstanden, am Fahrzeug des Unfallgegners ein Schaden von rund 700 Euro. „Sie waren gerade drei Monate in Freiheit, da passiert ein neues Ding“, rügt die Vorsitzende. Niklas N. beteuert, dass er jetzt die Kurve gekriegt habe. „Ich mache eine Ausbildung zum Gärtner. Wahrscheinlich werde ich als Baumpfleger in der Firma übernommen.“ Obwohl er seinen Eltern in der Vergangenheit viel Kummer bereitet habe, ständen sie nach wie vor zu ihm. Er wohne auch noch Zuhause. „Und ich habe jetzt eine feste Freundin. Wenn ich wieder Mist baue, macht sie mit mir Schluss.“ Obwohl Bewährungsversager, will das Gericht dem Angeklagten die Zukunft nicht verbauen. Niklas N. erhält eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten, ausgesetzt zu zweijähriger Bewährung und eine Fahrerlaubnissperre von einem Jahr. Außerdem hat er den entstandenen Schaden zu ersetzen. Hoga
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: