Landeshauptstadt: „... haben zunehmend mit Langzeitarbeitslosen zu tun“
Bundestagsabgeordnete Wicklein besuchte den privaten Bildungsträger BIAW
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Bundestagsabgeordnete Wicklein besuchte den privaten Bildungsträger BIAW Babelsberg. „Ich bin sehr beeindruckt von Ihrer Tätigkeit und vor allem von Ihrer Kreativität, wie Sie sich in der Vergangenheit bewegt und auf den Markt reagiert haben“, sagte die Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) zum Abschluss ihres gestrigen Besuchs bei der Brandenburgischen Instituts GmbH für Aus- und Weiterbildung von Zielgruppen (BIAW). Ein breites Aus- und Weiterbildungsangebot für viele Zielgruppen, die weit reichend Vernetzung mit den unterschiedlichsten Partnern und die wirtschaftsnahe Qualifizierung der Teilnehmer führten die geschäftsführenden Gesellschafter, Eva-Marie Meißner und Gerhardt Engel, als Ziel und Stärke ihres Unternehmens an. „Man kann hier von einer Erfolgsstory sprechen“, meinte Torsten K. Bork, Vizepräsident des Unternehmerverbandes Brandenburg e.V., mit dem das BIAW ebenfalls in Kooperation steht. Das BIAW wurde 1990 als privater Bildungsträger gegründet. Neben dem Ausbildungs- und Trainingszentrum „Strategie/Management“ in der Babelsberger Otto-Erich-Straße ist der Träger im Land Brandenburg flächendeckend und in Thüringen mit zwei Geschäftsstellen vertreten. Das BIAW qualifiziert Mitarbeiter und Führungskräfte in kleinen und mittleren Unternehmen, Jugendliche ohne Berufsabschluss, macht Erstausbildungen und hat von Beginn an Frauen und Mädchen als wichtige Zielgruppen erkannt. Das Bildungsniveau und die Motivation der Teilnehmer habe sich in den letzten Jahren verschlechtert, berichteten die Gesellschafter. „Wir haben es zunehmend mit Langzeitarbeitslosen zu tun“, sagte Meißner, „die Schwierigkeiten haben sich zu konzentrieren, sich selbst zu organisieren und auch eine gehörige Portion Frustration mit sich herumschleppen“. Menschen, die längere Zeit ohne Beschäftigung seien, würden sich in dieser Situation „einrichten“ und sich zunehmend vor Verantwortung und eigenen Entscheidungen scheuen, erklärte die Gesellschafterin aus ihrer praktischen Erfahrung. Die Folgeerscheinungen bei den Teilnehmern sei auch eine hohe Belastung für die Ausbilder. „Eine jahrelange Bilanz von Misserfolgen fördert bei manchen Leuten den Hang zur Rechthaberei“, sagte Meißner. Gleichzeitig verzeichnet der Bildungsträger einen steigenden Trend zur Ich-AG. Zu den Zukunftschancen der Einzelunternehmen sagte Engel: „Die Leute, die sich dafür begeistern, haben gute Chancen, aber sie dürfen sich nicht auf die staatliche Unterstützung beschränken und müssen versuchen, schnell auf eigenen Beinen zu stehen“. Der Gesellschafter kritisierte, dass die Öffentlichkeit nicht ausreichend aufgeklärt sei. „Man darf nicht den Eindruck vermitteln, dass es so einfach ist“, sagte Engel. Als Unternehmensform sei die Ich–AG schließlich auch mit Haftung und so mit dem persönlichen Schicksal des Existenzgründers verbunden. Auch die Arbeitsämter müssten „mehr zielgerichtete Informationen“ weitergeben. Wer dagegen beim BIAW ein Seminar besuche, wisse auf was er sich einlasse. KaSa
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