Landeshauptstadt: 100 Schüler suchen nach Schule
Im derzeit laufenden Ü7-Verfahren sind etwa 100 Potsdamer Schüler der sechsten Klassen mit Empfehlung der Allgemeinen Hochschulreife (AHR) derzeit noch auf der Suche nach einem Platz an einer Gesamtschule. Das sagte Schulrat Eckhard Dörnbrack am Dienstagabend im Bildungsausschuss.
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Im derzeit laufenden Ü7-Verfahren sind etwa 100 Potsdamer Schüler der sechsten Klassen mit Empfehlung der Allgemeinen Hochschulreife (AHR) derzeit noch auf der Suche nach einem Platz an einer Gesamtschule. Das sagte Schulrat Eckhard Dörnbrack am Dienstagabend im Bildungsausschuss. 20 von ihnen werde man einen Platz am neuen Gymnasiuim in Babelsberg anbieten.
Nach wie vor sind Gesamtschulplätze in Potsdam stark nachgefragt. Die Anfrage von Andreas Menzel (Bündnisgrüne) und Stefan Wollenberg (Die Linke), in welcher Zusammensetzung die Gesamtschulen ihre Plätze genau vergeben, wollte der Schulrat nicht beantworten. Das Schulamt in Brandenburg a.d. Havel könne und wolle dazu keine Aussage machen. „Dazu gibt es keine statistischen Erhebungen“, sagte Schulrat Eckhard Dörnbrack. Menzel erinnerte daran, dass die Plätze laut Schulgesetz zu jeweils einem Drittel an Schüler mit unterschiedlichen Bildungsempfehlungen vergeben werden, damit eine echte Durchmischung entstehe. Es sei aber kein großes Geheimnis, so Menzel weiter, dass die Gesamtschulen Voltaire und Lenné längst „geheime Gymnasien“ seien, die sich leistungsstarke Schüler aussuchen. Aber ohne konkrete Zahlen ließen sich weder Bedarf noch Vergabepraxis begutachten. Das unkooperative Verhalten des staatlichen Schulamts sei unter Umständen Grund für eine Dienstaufsichtsbeschwerde, drohte Menzel.
Über Platzvergabe und Aufnahmeverfahren entscheide die jeweilige Schulleitung, entgegnete Dörnbrack. „Wer Zweifel an der Praxis hat, kann ja klagen“, riet der Schulrat. „Ein unglaublicher Zynismus angesichts der daran hängenden Lebenswege junger Menschen“, schrieb Wollenberg dazu in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung.
Der Landeselternrat, in dem auch Menzel Mitglied ist, hat sich nun an Bildungsministerin Martina Münch mit der Bitte um Auskunft gewandt. Notfalls werde man die Schulen direkt bitten, entsprechende Zahlen herauszugeben.
Weiter berichteten Ausschussmitglieder, dass das Helmholtz-Gymnsaium in diesem Jahr erstmals wegen rückläufiger Bewerberzahlen auf den Test zum Bewerbungsverfahren verzichtet habe. Dagegen habe das noch stark nachgefragte Humboldt-Gymnasium, weiter auf einem 90- minütigem Eignungstest bestanden.spy
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