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Schaukeln im Wald. Die Waldhort-Kinder Niklas, Paul und Jarek.

© Theo Heimann/dapd

Landeshauptstadt: 120 Kinder und das große Krabbeln

Am Samstag erhielt der Waldhort eine Auszeichnung im Bildungs-Bundeswettbewerb. Die Idee wird im neuen „Baumhaus“ fortgeführt

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Kirchsteigfeld - Auch gute Ideen wachsen mitunter langsam. Mit Hort-Kindern tagtäglich ins Grüne zu gehen und sich dort das große Krabbeln auf der Wiese und im Wald anzusehen, diese Idee wurde vor sieben Jahren geboren. Der Sozialpädagoge Gunter Grün-Oostinga hatte sie und setzte sie mit Kindern des Hortes „Feldmäuse“ des Trägers Independent Living gGmbH im Kirchsteigfeld um. Mit einer Gruppe von 23 Kindern zieht er auch bei Wind und Wetter los und erkundet, was im Grünen wächst und welche Insekten sich angesiedelt haben.

Dabei machen sich die Kinder ihre ganz eigenen Gedanken. Sie fanden zum Beispiel, dass der Mistkäfer seinen Namen gar nicht verdient, weil er eher wie ein Edelstein schillert, und dass die Zebraspinne in Schwarz und Gelb eher Wespenspinne heißen sollte. Im „Waldhort“ kommt das spielerische Element auf keinen Fall zu kurz. „Wir wollen die fröhliche Beschäftigung mit der Natur und keinen zusätzlichen Biologieunterricht abhalten“, sagt Grün-Oostinga.

Die Idee des Waldhortes hat inzwischen nicht nur Kinder und Eltern begeistert, auch die Jury des Wettbewerbs „Ideen für die Bundesrepublik“ war davon angetan. Aus 1100 bundesweit eingereichten Bildungsprojekten filterte sie 52 heraus und der Potsdamer Waldhort gehörte dazu. Am Samstag wurde die entsprechende Auszeichnung übergeben.

Nun soll er Anfang 2013 ein neues Zuhause bekommen, wenn Kita und Hort „Baumhaus“ in der Sternstraße fertig sind. Auch sie gehören zur Independent Living gGmbH und können 120 Kinder aufnehmen. Wenn das so weit ist, dann sollen nicht nur 23 Kinder zu den Spiel- und Erkundungsorten des Waldhortes wandern, sondern mindestens 80. Zu den Plätzen des großen Krabbelns gehören eine Märchenwiese in der Parforceheide oder die zum Baden geeigneten Nudower Teiche. Für den Wasserspaß hat Grün-Oostinga extra einen Rettungsschwimmerabschluss gemacht. Neben den Ausflügen kann aber auch auf dem Gelände der Kita „Baumhaus“ getobt oder in den Werkstätten des Hortes mit Naturmaterialien gebastelt werden. Wenn es dann fünf Waldhort-Gruppen gibt, drei aus dem Hort und zwei aus dem Kindergarten, bekommt der Vater des Waldhort-Gedankens Unterstützung durch weitere Mitarbeiter.

Das Angebot, sein Kind im neuen Waldhort an der Sternstraße unterzubringen, richtet sich an Eltern aus den nahe gelegenen Stadtteilen Stern, Kirchsteigfeld, Drewitz und Babelsberg. Sie konnten sich am Samstag bereits vor ab informieren. dif

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