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Landeshauptstadt: 149 sanierte Studentenbuden

Wohnheim nach 4,9 Millionen Euro teurer Sanierung gestern eröffnet

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Innenstadt – Mangelhafter Brandschutz sollte nun kein Thema mehr sein: Das für 4,9 Millionen Euro sanierte Wohnheim für Studenten in der Breiten Straße 1 bis 7 ist gestern offiziell wieder eröffnet worden. Dort können nun 149 Studierende zwischen drei Wohnungstypen wählen. Die im Vergleich zu anderen Innenstadtbereichen günstigen Mieten liegen zwischen 190 und 225 Euro.

Die Sanierung hatte im Vorfeld öffentlich für Diskussionen gesorgt: Kritiker hatten weniger Etagen oder sogar einen kompletten Abrisses des Gebäudes neben dem früheren Standort der Garnisonkirche gefordert. „Doch wir sind zuerst für die Studenten zuständig“, sagte Karin Bänsch, die Leiterin des Studentenwerks, gegenüber den PNN. Die Befürworter eines Abrisses hätten nie Ausweichmöglichkeiten dafür benannt, wo Studenten in der Potsdamer Innenstadt noch wohnen könnten. Auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) verteidigte erneut den Beschluss, den Plattenbau stehen zu lassen: „Die Sanierung der historischen Mitte heißt nicht, dass alle Gebäude aus der Zeit der ehemaligen DDR geschliffen werden können und müssen.“ Es sei vielmehr ein Gewinn für die städtische Architektur, dass auch solch moderne Bauten ihren Platz im Stadtbild fänden, so Jakobs.

Für die Sanierung mussten unter anderem die Balkone an dem Bau abgerissen werden, zudem wurde die Wärmedämmung in dem Haus erneuert. „Es ist natürlich schwer, ein solches Gebäude so zu sanieren, dass es aktuellen Sicherheitsauflagen genügt“, sagte Karin Bänsch. Sie hoffe, die bei den Bauarbeiten nötigen Straßensperrungen und der entstandene Baulärm hätten die Anwohner nicht zu sehr verärgert. Wie Jakobs erinnerte auch Bänsch an die Diskussion um die Fassadengestaltung – an der grau-hellgrauen Farbgebung war von CDU-Kreischef Wieland Niekisch harsche Kritik geübt worden.

Wie bei vielen anderen Anlässen auch beklagte das Stadtoberhaupt, dass nur die Hälfte der 21 000 Potsdamer Studenten in der Stadt leben. „Solch ein saniertes Wohnheim ist für seine Bewohner natürlich ein Anreiz, hier zu bleiben“, sagte Jakobs. Dafür soll die Ausstattung des Gebäudes sorgen, unter anderem findet sich darin ein Fitnessclub. Zudem zieht die Studentenkneipe „Pub á la Pub“ zurück an ihren alten Standort in den Flachbau vor dem Wohnheim. Als Eröffnungstag ist dafür der 11. November vorgesehen.

Allerdings verdeutlichte Petra Bischoff-Krenzien, Leiterin des Zentrums für Hochschulsport, dass nicht nur Kneipen und Wohnheime gebraucht werden, um Studenten dauerhaft in Potsdam zu binden. „Wir können 5000 Plätze für Sportangebote bieten – doch auf der Warteliste stehen noch 2500 Studenten“, sagte Bischoff-Krenzien. Sie hoffe auf die Hilfe von Stadt und Universität, etwa bei der Sanierung einer alten Sporthalle am Campus in Golm.

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