Landeshauptstadt: 15 Jahre Zitterpartie Sozialwerk lädt am Sonnabend zum Geburtstag ein
Wenn der Vereinsvorstand des Sozialwerkes Potsdam e.V.
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Wenn der Vereinsvorstand des Sozialwerkes Potsdam e.V. am Sonnabend um 14 Uhr in den „Seekrug“ in der Pirschheide einlädt, wird es neben einer zünftigen Geburtstagsfeier auch so manche Erinnerung an Höhen und Tiefen in 15 Jahren Arbeit geben. Reinhard König, von Beginn an Geschäftsführer des Vereins für Blinde und Sehbehinderte in Potsdam und dem Land Brandenburg, wird nachdenklich, wenn er an die fortwährenden Finanzprobleme denkt. Und lebhaft, wenn er erzählt, wie mit Hilfe eines starken Vorstandes immer wieder die Existenz gesichert werden konnte - im Sinne der etwa 280 blinden und sehbehinderten Menschen in Potsdam. Seit 11 Jahren leitet Dr. Dirk-Peter Schulze, Chef der Augenabteilung im Klinikum „Ernst von Bergmann“, die Geschicke des Vereins. Im Sozialwerk e.V. organisiert sind etwa 200 Potsdamer, Hilfe bekommt aber jeder, der sie braucht. „Unser Haus ist für alle geöffnet“, betont König. Zentraler Anlaufpunkt ist die Geschäfts-, Beratungs- und Informationsstelle am Alten Markt 10. Dort gibt Stefanie Seidel täglich Antwort auf medizinische Fragen der Blinden und Sehschwachen. Sie muss sich aber auch im Wirrwarr der Gesetze und Reformen auskennen, soziale Komponenten herausfinden und praktische Hilfe für den Alltag Blinder geben. Neben aller nüchterner Sachlichkeit bei juristischen Fragen ist die sehbehinderte junge Frau selbstbewusst und optimistisch. Das steckt andere Betroffene an, wenn sie sagt: „Es ist nicht vorbei, das Leben, wenn man nichts mehr sehen kann.“ Neben Stefanie Seidel wird auch Viola Hänel vom Verein bezahlt. „Frau Hänel ist eine ganz wichtige Vertrauensperson“, sagt Reinhard König. Weil Stefanie Seidel nicht mehr lesen kann, verschafft sich Viola Hänel Einblick in oft sehr private und vertrauliche Papiere von Ratsuchenden Ob Frau Hänel im Januar 2006 noch Arbeit hat, ist zum heutigen Zeitpunkt ungewiss. Wieder einmal gibt es in Bezug auf die Finanzierung der Arbeit im Verein finanzielle Sorgen. Die Unsicherheit ziehe sich wie ein roter Faden durch 15 Jahre Arbeit. Für das Jahr 2006 fehlen noch die Zusagen der zuständigen Institutionen von Stadt und Land. Konkret: 13 000 Euro. Wenn am Sonnabend zur Geburtstagsfeier Ministerpräsident Matthias Platzeck erscheint, will der Geschäftsführer das Thema ansprechen. B. Einbrodt Info unter Telefon 0331/ 29 51 84)
B. Einbrodt
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