Landeshauptstadt: 1,5 Millionen Euro für Filmorchester Fördergeld sichert Rückkehr nach Babelsberg
Babelsberg - Das Deutsche Filmorchester Babelsberg will nach 16 Jahren im Berliner „Exil“ spätestens Ende Oktober wieder an seiner Ursprungsstätte musizieren: Die lange geplante Rückkehr ins Studio Babelsberg ist gesichert. Der Bund und die Europäische Union hätten 1,5 Millionen Euro für Investitionen in Aussicht gestellt, sagte Intendant Klaus-Peter Beyer gestern auf PNN-Anfrage.
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Babelsberg - Das Deutsche Filmorchester Babelsberg will nach 16 Jahren im Berliner „Exil“ spätestens Ende Oktober wieder an seiner Ursprungsstätte musizieren: Die lange geplante Rückkehr ins Studio Babelsberg ist gesichert. Der Bund und die Europäische Union hätten 1,5 Millionen Euro für Investitionen in Aussicht gestellt, sagte Intendant Klaus-Peter Beyer gestern auf PNN-Anfrage. Das Brandenburger Kulturministerium bestätigte dies. Die EU-Gelder seien reserviert und der Bund sei „absolut geneigt“, das Orchester zu unterstützen, so Sprecher Holger Drews.
Das Geld sei für den Umbau des Studio A in Babelsberg nötig, in dem das Orchester bereits zwischen 1930 und 1990 Filmmusik aufgenommen habe, erklärte Beyer. Nach dem Zwangsauszug des Klangkörpers nach der Wende sei der Saal für die Kinomischung ausgerüstet worden – und damit „schalltot“. Er nannte die Rückkehr des Orchesters, das derzeit im ehemaligen DDR-Rundfunkhaus in der Berliner Nalepastraße seinen Sitz hat, ein „medienhistorisches Ereignis“: Das Filmorchester sei der „letzte lebende Teil der UFA und DEFA“.
Vom Umzug nach Babelsberg erhofft sich Beyer auch mehr Aufträge. Es sei fast „weltweit einmalig“, dass ein Studio den Produzenten ein Orchester gleich neben der Tonmischung bieten könne. Dies sei Zeit und Geld sparend, eine „sehr edle und exklusive Lösung“. Für den Dienstleister Studio Babelsberg komplettiere das 60-köpfige Orchester zudem das Angebot in der Postproduktion. Man hoffe zwar nicht gleich auf einen US-Blockbuster, wolle aber mehr TV-Aufträge, sagte Beyer. Auf mehr Einnahmen ist das Filmorchester angewiesen: Kürzlich wurde der Zuschuss des Landes Brandenburg um nahezu die Hälfte auf nun 350 000 Euro gekürzt. „Nach Tarif subventionierte Orchester haben mindestens das Zehnfache“, so Beyer. Obwohl Film- und TV-Musiken 65 Prozent der Gesamtaufträge des Orchesters ausmachten – jüngst spielte es die Musik für die TV-Quotenbringer „Dresden“, „Sturmflut“ und „Luftbrücke“ ein – sei die Lage nicht einfach. Nur ein Paket-Vertrag mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) über 300 000 Euro habe die Situation erleichtert. Mit dem RBB plane man nun weitere Zusammenarbeit. SCH
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