Landeshauptstadt: 150-jährige Blutbuche fiel
25 Meter hoher Baum in Sanssouci von Pilz befallen
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25 Meter hoher Baum in Sanssouci von Pilz befallen Sanssouci - Am Parterre unterhalb von Schloss Sanssouci wurde gestern eine 25 Meter hohe Blutbuche gefällt. Baumkletterer der Werderaner Landschaftsbaufirma Norbert Mallinger stiegen dafür bis in die Krone, um den Stamm Stück für Stück abzusetzen. In einem Zug konnte der Baumriese nicht gefällt werden, weil dann die Gefahr bestanden hätte, dass er auf die südwestliche der von Ludwig Ferdinand Hesse 1848 entworfenen marmornen Brunnenwände fällt und deren Statuen, Vasen und Wannen beschädigt. Die Blutbuche wurde neben drei anderen Exemplaren dieser Gattung unter Lenné gepflanzt, war also über 150 Jahre alt. „Wir hatten Ehrfurcht vor dem Baum und haben ihn solange wie möglich stehen lassen“, erklärte die Landschaftsarchitektin Anne-Grit Reichelt, die für diesen Parkbereich verantwortlich ist. Der erste der beiden Stämmlinge mit je 1,10 Meter Durchmesser musste aber bereits im Vorjahr gefällt werden, da er herauszubrechen drohte und die Parkbesucher gefährdete. Schuld daran ist ein Pilz, der Wurzeln und Stammbasis faulen lässt. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten hat inzwischen ein Gutachten eingeholt, dessen Aussagen das Schicksal der Blutbuche endgültig besiegelten. Der vom Land vereidigte Baumgutachter Dirk Häussler stellte mit Hilfe eines Ultraschalltomographen fest, dass die unbeschädigte Restwand des Stammes zu dünn ist, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Da die Stiftung für die Sicherheit der Besucher auf den Wegen haftet, war die Fällung unumgänglich. Die anderen drei Lennéschen Blutbuchen seien aber in besserem Zustand und könnten erhalten werden, ergänzte Anne-Grit Reichelt. Die Fachbereichsleiterin kündigte für diesen Herbst die Pflanzung von sechs Winterlinden an. Damit wird die die Rampe zum Schloss hinauf führende fünfreihige, ursprünglich aus Kastanien bestehende Allee ergänzt. E. Hoh
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