Landeshauptstadt: 1500 Euro für Reise gegen Jugendgewalt

Mit bis zu 15 Jugendlichen werden die Streetworker der Villa Wildwuchs im Sommer in den Norden von Brandenburg reisen, um zumindest unter den Teilnehmern der Fahrt das mögliche Gewaltpotential zu senken. Das kündigte gestern Gunnar Schulz an, Sozialarbeiter in dem vom Diakonischen Werk Potsdam getragenen Jugendtreffpunkt am Babelsberger Park. Möglich mache die Reise eine Geldspende des Potsdamer Lions-Clubs in Höhe von 1500 Euro, die gestern symbolisch übergeben wurde.

An dem Wochenende, so berichtete Schulz, solle mit den Jugendlichen zum Beispiel Fußball gespielt oder gemeinsam gekocht werden. „Gewaltprävention braucht den Perspektivwechsel“, sagte Schulz. Ein räumlicher Ortswechsel führe in diesem Sinne zu einem neuen Blickwinkel. „Wichtig ist, dass sie sich freiwillig darauf einlassen“, so Schulz. Erzwungene Projekte würden automatisch Abwehrreaktionen erzeugen. „Wir haben so eine ähnliche Fahrt bereits mit jungen Leuten aus der Waldstadt und jungen Bosniern gemacht. Das hat gut funktioniert, obwohl es natürlich Reibungspunkte gab.“

Gleichzeitig stellte Schulz drei Vertretern des Lions Clubs das allgemeine Konzept der seit sieben Jahren bestehenden Wildwuchs-Sozialarbeit vor. „Wir besitzen mehrere feste Teams für bestimmte Stadtgebiete“. Diese würden zwar – etwa in der Nacht – nie dort auftauchen, „wo es knallt“. Dies sei auch Sache der Polizei, so Schulz weiter: „Doch wenn wir an einem Ort auftauchen, können wir dort als Korrektiv Gewalt verhindern helfen.“ HK