Landeshauptstadt: 16 Meter Hilfe für Kinder

Rumänien erwartet diese Woche einen Truck aus Potsdam mit Schulmöbeln Bornim - Es ist zieht eisiger Wind durch die Florastraße an diesem Samstagmorgen, doch Volkmar Zander und seine rund ein Dutzend Helfer schwitzen. Gerade haben sie einen 16 Meter langen Truck mit 110 Kubikmetern Hilfsgütern beladen, am Mittwoch soll er in Rumänien ankommen. „Insgesamt hat die Organisation für das Beladen drei Monate gedauert“, sagt Zander, Vorsitzender des Vereins „Rumänienhilfe und andere bedürftige Länder“. Es sind vor allem Schulmöbel, die nach Rumänien gebracht werden: Zum Beispiel 266 Stühle, 47 Schultische, vier Tafeln – die Liste von Zander ist lang. Das Material kommt unter anderem vom Verein und aus 23 Schulen von Brandenburg. „Wegen des Schülermangels gibt es jede Menge Ausrüstung an den Schulen, die nicht mehr gebraucht wird“, erklärt Bildungsminister Holger Rupprecht, der den Sattelschlepper vor Ort inspiziert. Schon zwei Trucks mit Schulsachen sind in diesem Jahr in das südosteuropäische Land gefahren. Die Initiative geht auf ein Gespräch zwischen dem rumänischen Ministerpräsident Adrian Nastase und Landesvater Matthias Platzeck im September 2003 zurück. Der aktuelle Transport wird von der Landesregierung mit 2600 Euro aus Lotto-Mitteln unterstützt. Die Hilfsgüter sind für drei Orte in Rumänien bestimmt: Eine Schule in Santana, das Straßenkinder-Projekt „Philadelphia“ und das „Christliche Heim für arme Kinder“ in Petrestri. „Ein deutsches Ehepaar betreut dort 27 Kinder ohne jede staatliche Unterstützung“, sagt Zander. Nur der ebenfalls anwesende Honorarkonsul von Rumänien, Viforel Babaca, hält nicht viel von dem Mobilar, denn schließlich sei Rumänien kein Entwicklungsland und würde 2007 der Europäischen Union beitreten: „Das private Engagement ist schön, doch eigentlich benötigt unser Land andere Hilfe.“ HK www.rumaenienhilfe-potsdam.de