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Landeshauptstadt: 17 Ehrenamtler prämiert

Mit 74 Bewerbungen doppelt so viele Vorschläge für Potsdamer Ehrenamtspreis wie 2007

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Innenstadt - Der Ort und der Rahmen in der Friedenskirche am Park Sanssouci seien „passend“, denn, so Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), „nichts kann für sie feierlich genug sein“. Sie, das waren die Potsdamer Ehrenamtler, denen gestern im Sakralbau für ihre unentgeltliche Arbeit für die Gesellschaft gedankt wurde. Gleichzeitig erhielten 17 Projekte und Personen den Potsdamer Ehrenamtspreis 2008. „Angemeldet haben sich so viele wie noch nie“, sagte der Initiator der Verleihung, Daniel Beermann, Vorsitzender des Vereins Soziale Stadt Potsdam. 74 Bewerbungen und Vorschläge seien eingegangen für den Preis, der erstmals gemeinsam mit der Verwaltung und dem Wohnungsunternehmen Pro Potsdam verliehen wurde.

Gleich zwei erste Preise wurden dabei an einzelne Ehrenamtler verliehen. Neben Mechthild Buschmann, die für ihr Engagement im Förderverein Frauenzentrum Potsdam geehrt wurde, erhielt Cornelia Straub vom Potsdamer Laufclub e.V. die Auszeichnung. Die Sportlehrerinam Oberstufenzentrum II betreut seit 15 Jahren die Schülerläufe bei der beliebten „Preußischen Meile“. Aufgrund ihres Engagements habe man in der Verwaltung bereits überlegt, „künftig beim Straßenbau in der Innenstadt die Kurven wie am Nürburgring anzuschrägen“, scherzte die Laudatorin, Sozialbeigeordnete Elona Müller, in ihrer Ansprache. Doch der Ulk verbirgt nicht die Leistung Straubs, die damit gewürdigt wurde: Über 1100 Anmeldungen aus Potsdamer Schulen konnte die „Preußische Meile“ in diesem Jahr verzeichnen – vor allem wegen der Kontakte der Sportlehrerin zu anderen Schulen. „Bei solchen Mengen muss mittlerweile die ganze Familie mithelfen“, erzählte die überraschte Preisträgerin. Ihr Mann, der ehemalige Leistungssportler Jürgen Straub und ihr Sohn helfen bei der Organisation der Schülerläufe mit.

Besondere Wertschätzung in diesem Jahr erhielten auch das Kinder- und Jugendtelefon des Diakonischen Werks und die Telefonseelsorge Potsdam. In der Begründung der elfköpfigen Jury heißt es bei beiden Projekten, dass sich vor allem die Ausbildung der Ehrenamtler bezahlt mache, in Krisensituationen und bei der Suche nach Lösungsansätzen kompetent zu beraten.

Karl-Heinz Rothkirch, bis vor kurzem Vorsitzender der Bürgerinitiative Waldstadt, die Vorsitzende der Aktion Knochenmarkspende Berlin-Brandenburg, Gisela Otto und Siegfried Mohr vom Bund für Umwelt und Naturschutz erhielten Auszeichnungen für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement.

Gewürdigt wurde ferner die Nigerianerin Charity Ester Okezie mit einem Sonderpreis für grenzenüberschreitendes Engagement. Ihr Internationales Center für Deutsche und Immigranten finanziert über Spenden Palmölmühlen in nigerianischen Dörfern, um den Bewohnern eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive zu geben. Den Sonderpreis des Vereins Soziale Stadt Potsdam ging an die Integrative Nachwuchsförderung des Sportvereins Potsdamer Kickers 94. Die ehrenamtlichen Übungsleiter betreuen in zwölf Nachwuchsmannschaften rund 250 Kinder und Jugendliche. Besonderer Augenmerk wird dabei auf Kinder und Familien mit Migrationshintergrund gelegt. KG

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