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Prozessbeginn in Potsdam: 19-Jähriger stahl Autos und legte Brände

Ein 19-Jähriger soll fünf Keller in Potsdam angezündet und von Freunden die Autos gestohlen haben. Nun hat der Prozess begonnen

Stand:

Gegen einen geständigen heranwachsenden Serienstraftäter hat am Potsdamer Amtsgericht der Prozess begonnen. Die Vorwürfe gegen Peter M. (*Name geändert) sind hart: Neben fünf mutmaßlich von ihm angezündeten Hauskellern in der Innenstadt, der Waldstadt und im Ortsteil Eiche soll sich der 19-jährige Potsdamer auch verantworten, weil er unter anderem von Bekannten die Autos stahl und mehrfach betrunken Unfälle verursachte.

Vor allem die Fahrzeug-Delikte standen im Zentrum des ersten Verhandlungstages am gestrigen Mittwoch. Unter anderem gab der junge Mann zu, im Spätherbst 2015 das Auto der Eltern seiner Ex-Freundin entwendet zu haben – was letztlich auch die Beziehung scheitern ließ. Vor Gericht sagte er zunächst, für sein damaliges Verhalten habe er keine Erklärung. Später hieß es, er wollte so tun, als ob er das vermeintlich gestohlene Auto wieder gefunden hätte. „Er wollte etwas Besseres darstellen als er ist“, erklärte die Mutter der Ex-Freundin im Zeugenstand. Offenbar habe ihm auch seine schwierige Kindheit zu schaffen gemacht, meinte sie. Noch nach Ende der Beziehung habe M. ihrer Tochter nachgestellt, per SMS sogar mit Suizid gedroht. Das bestätigte auch die Tochter. Letztlich habe sie sich für ihre Eltern entschieden, die Beziehung zu M. habe immer weniger Sinn gemacht.

Weitere Verhandlungstermine im August

Im Gericht trat auch ein Polizist auf. Er schilderte, wie M. im vergangenen Dezember mit einem fremden Auto gestellt wurde – wieder ohne Führerschein, aber leicht angetrunken. Als M. gemerkt habe, dass die Polizei ihn verfolgte, habe er in der Ribbeckstraße versucht zu fliehen, sei mit Tempo 90 durch die schmale Straße gerast – und schließlich gegen den Straßenpoller in Richtung Orangerie gefahren. Ein Fluchtversuch zu Fuß misslang. Laut Anklage entstanden an dem VW Passat eines Bekannten 15 000 Euro Sachschaden. Auch dieses Vergehen gab M. zu.

Bei den zwei weiteren Verhandlungsterminen im August geht es dann vor allem um die Brandstiftungen. Bei diesen soll M. nach PNN-Informationen zum Teil sogar selbst die Feuerwehr alarmiert haben, was die Polizei letztlich auf seine Spur brachte – seit Februar sitzt er in Untersuchungshaft. Laut Anklage soll er auch den Keller des Mehrfamilienhauses, in dem er wohnte, angezündet haben. Während des Prozesses wird auch ein psychologisches Gutachten erstellt, um zu klären, ob der Angeklagte schuldfähig ist.

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