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Sport: 20 Jahre Rundumversorgung

Der Olympiastützpunkt Brandenburg feiert heute die Erfolge der vergangenen Jahre: Allein bei Olympischen Spielen erkämpften die Athleten seit 1991 mehr als 50 Medaillen

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Wenn der Olympiastützpunkt (OSP) Potsdam heute Abend im Kongresshotel am Templiner See sein 20-jähriges Bestehen mit einer großen Party begeht, wird auch Zeit sein, um auf die Entwicklung des Areals im Luftschiffhafen zurückzublicken. „Und die ist in den vergangenen Jahren einfach wahnsinnig rasant verlaufen“, sagt Kathrin Boron. Die erfolgreichste Ruderin aller Zeiten hat die Skulls inzwischen in die Ecke gestellt und beim OSP die Öffentlichkeitsarbeit übernommen. Aus eigener Erfahrung weiß sie am besten, welche wichtige Rolle der Stützpunkt für die Athleten spielt. „Der Olympiastützpunkt sorgt letztlich dafür, dass das gesamte Umfeld für die Kaderathleten stimmt und sie sich voll auf den Sport konzentrieren können “, erklärt die vierfache Olympiasiegerin und achtfache Weltmeisterin. „Das regelmäßige Training wird ebenso ermöglicht wie die Massage danach. Und wenn ein Sportler krank ist, steht sofort ein Arzt bereit.“

Inzwischen werden 350 Bundeskader im Luftschiffhafen betreut: Bei der sportartenübergreifenden Service- und Betreuungseinrichtung für den Spitzen- und Nachwuchsleistungssport in den olympischen Sportarten kümmern sich 123 angestellte Mitarbeiter um die Brandenburger Athleten. Und die bereiten sich im Luftschiffhafen in zahlreichen Sportarten auf die bevorstehenden Wettkämpfe vor.

Die Olympiastützpunkte Potsdam, Cottbus und Frankfurt (Oder) wurden im Jahr 2008 zum Olympiastützpunkt Brandenburg zusammengelegt, womit der Grundstein zu einer einheitlichen Leistungssportförderung im Land gelegt wurde. Athleten aus 18 Sportarten trainieren an den Stützpunkten: Im Potsdamer Luftschiffhafen werden dabei die Sportarten Fußball (weiblich), Kanu, Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, Rudern, Schwimmen, Triathlon, Volleyball und Bob betrieben.

„In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Sportstätten und die Infrastruktur an den drei Standorten enorm entwickelt“, sagt Kathrin Boron. „Insgesamt wurden rund 150 Millionen Euro in Neubau, Sanierung und Umgestaltung investiert.“ Die deutlich verbesserten Trainingsbedingungen wirkten sich schließlich auch auf die Erfolge aus: Mit 23 Gold-, 15 Silber- und 17 Bronzemedaillen bei Olympischen Spielen sowie weiteren 20 Medaillen bei den Paralympics ist der Olympiastützpunkt Brandenburg einer der erfolgreichsten Deutschlands.

Optimale Bedingungen wurden also geschaffen – allein beim Rudern drückt der Schuh. Der alte Seekrug ist marode, die Trainingsbedingungen entsprechen bei Weitem nicht denen, die für internationale Spitzenleistungen nötig sind, so dass die Ruderer einen neuen Komplex im Luftschiffhafen bekommen sollen. Das stößt jedoch vor allem bei den Breitensportlern der Potsdamer Ruder-Gesellschaft auf Widerstand (PNN berichteten). „Wir sind da absolut auf den Verein angewiesen“, sagt OSP-Chef Andreas Klemund, der in den kommenden zwei Jahren alles auf modernstem Stand haben will. Und dazu zählt auch die Mehrzweckhalle, die Ende des Jahres in Betrieb genommen wird.

Henner Mallwitz

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