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Landeshauptstadt: 200 000 Euro Nothilfe für den VfL Potsdam

Der finanziell angeschlagene Handballzweitligist VfL Potsdam soll noch dieses Jahr 200 000 Euro aus dem Haushalt der Stadt erhalten. Bei einem Krisentreffen im Rathaus habe sich eine Mehrheit der Fraktionsvorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung dazu verständigt, teilte Stadtsprecher Stefan Schulz am Montagabend mit. Damit solle eine drohende Insolvenz des Vereins abgewendet werden.

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Bei dem von der SPD-Fraktion vorgeschlagenen Treffen habe VfL-Präsident Holger Rupprecht (SPD) die finanziellen Probleme mit weggefallenen Sponsoren und höheren Beiträge für die Berufsgenossenschaft begründet, hieß es. So hatte Rupprecht zuletzt erklärt, Vereine und Förderer stünden seit der Stadtwerke-Affäre, bei der es etwa um intransparentes Sponsoring geht, unter dem Verdacht der Mauschelei – das schrecke Geldgeber ab.

Um nun zu helfen, so Stadtsprecher Schulz, soll der Verein jetzt einen Zuwendungsbescheid der Stadt bekommen, „der Auflagen enthält, die noch Gegenstand von Beschlussfassungen städtischer Gremien sein werden“. Kämmerer Burkhard Exner (SPD) habe in Aussicht gestellt, bis Dienstagabend den Fraktionen einen „schnell umsetzbaren“ Verfahrensvorschlag zu unterbreiten, „um dem Verein unbürokratisch zu helfen“, so Schulz.

Kritik kam einzig von der FDP. „Leider“ hätten nur die Liberalen Bedenken, woher das Geld für die Nothilfe kommen solle, sagte FDP-Fraktionschef Johannes von der Osten-Sacken. Gegenüber anderen Vereinen sei die Entscheidung zudem „ungerecht“. Dagegen hatte CDU-Fraktionschef Michael Schröder schon vor dem Krisentreffen den PNN erklärt, das Überleben des VfL müsse gesichert werden.

Unterdessen will die CDU keine weiteren Zuschüsse der Stadt für die Reparatur der beschädigten Flutlichtanlage im Karl-Liebknecht-Stadion genehmigen. Wie berichtet sind die Kosten dafür – nachdem die Stadt bereits im Frühjahr 250 000 Euro für die Sanierung der abknickbaren Lichtmasten genehmigt hatte – um weitere 135 000 Euro gestiegen. 95 000 Euro davon sollen nun über Gewinnanteile der kommunalen Unternehmen finanziert werden, so ein Antrag der Verwaltungsspitze für die Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch. Das aber sei angesichts der Haushaltslage „den Potsdamern nicht mehr vermittelbar“, sagte CDU-Kreischefin Katherina Reiche am Montag. „Solange Vereine ohne große Lobby – wie die Turner – in maroden Hallen trainieren müssen und solange wie im Potsdamer Norden Sportplätze und Schulen fehlen, kann sich Potsdam keine weitere Ad-Hoc-Zuwendung für den Babelsberger Fußball leisten“. Mit der Übernahme weiterer Kosten werde auch die Begründung für die im Sommer beschlossene Nothilfe für den SV Babelsberg in Höhe von 700 000 Euro, die Stadt spare so den Unterhalt des „Karli“-Stadions, „zur Makulatur“, erklärte Reiche. H. Kramer

H. Kramer

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