Landeshauptstadt: 200 Schnapsflaschen und mehr
Reiche „Beute“ bei Frühjahrsputz in Groß Glienicke / „Wir haben nicht alles geschafft“
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Groß Glienicke - Eine zehn Meter lange „Pipeline“, ein Riesenkabel, schleppen Klaus-Dieter Werk und Manfred Dreusicke an den Straßenrand. Beide Männer gehören zu den zahlreichen Freiwilligen, die am Sonnabend an fünf verschiedenen Stellen des Ortsteils Groß Glienicke den Hinterlassenschaften des Winters zu Leibe rücken. „Subbotnik nannten wir das früher“, sagt Dreusicke lächelnd. Als stellvertretender Ortsbürgermeister hat er den Arbeitseinsatz organisiert und gemeinsam mit seiner Frau legte er auf dem großen Platz am Ortseingang selbst mit Hand an. Und als er gegen 13 Uhr die Arbeitshandschuhe abstreifte, konnte er die Arbeit befriedigt überblicken: Entlang der Potsdamer Chaussee lagen zusammengesammelte Schrottteile, standen mindestens zehn mit Müll gefüllte blaue Plastiksäcke. Allein zweihundert Schnapsflaschen sammelten die Helfer aus dem Gebüsch. Manche Teile wie zwei riesige Holzkeile, die ein Bauunternehmen übrig gelassen hatte, konnten nicht von Hand transportiert werden. Dazu muss die schwere Technik der Stadtentsorgung (Step) her. Die Step war unmittelbar nach dem Einsatz zur Stelle, um Schrott und Sperrmüll sowie die vorher bereit gestellten Container abzufahren.
Auf den ersten Blick macht Groß Glienicke einen gepflegten Eindruck. Viele Bewohner betätigten sich an diesem ersten schönen Frühjahrswochenende in ihren Hausgärten. Vereinzelt waren schon die Liegen für ein erstes Sonnenbad aufgeklappt. Doch in der Bergstraße, Zum Fenn, am Triftweg, am Kirchhof oder wie die schönen Straßennamen alle lauten, liegt noch viel Winterdreck am Rand oder in den Rinnsteinen. „Wir haben nicht alles geschafft, da müssen wir noch mal ran“, sagt Dreusicke, der mit der Beteiligung beim ersten Einsatz zufrieden ist. Die Kirchengemeinde mit ihrem Pfarrer, der Anglerverein, der Gutspark-Verein, die beiden Sportvereine und natürlich der Ortsbeirat waren mit dabei. „Eine absolut notwendige Aktion“, bekräftigt der Organisator. Und: „Wir möchten schließlich in einem kultivierten Ort leben.“ Die Ergebnisse des Einsatzes werden im „Ortsteilblatt“, das jedem der viertausend Bewohner Groß Glienickes zugänglich ist, veröffentlicht. „Vielleicht fühlen sich dadurch möglichst viele angesprochen, das nächste Mal mitzumachen.“, so Dreusicke. G. Schenke
G. Schenke
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