Landeshauptstadt: 2008 so wie „Cruise-Jahr“
Acht Produktionen in Studio Babelsberg
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Babelsberg - Auch ohne einen Mega-Star wie Tom Cruise rechnet Studio Babelsberg in diesem Jahr mit einer in etwa so positiven Geschäftsentwicklung wie 2007. Bei einem Umsatz von 87,1 Millionen Euro konnte im vergangenen Jahr ein Gewinn von 6 Millionen Euro eingefahren werden (2006: minus 2,7 Millionen Euro). Damit gehörte das Studio zu den umsatzstärksten Großatelierstudios für Kinofilme in Europa. „Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr ähnlich erfolgreich sind“, sagte Vorstandschef Carl Woebcken in einem dpa-Gespräch. In Babelsberg wurde 2007 auch der Hollywood-Thriller „Walküre“ mit Cruise gedreht.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres war unter anderem die Literaturverfilmung von Bernhard Schlinks „Der Vorleser“ mit Kate Winslet in Babelsberg zu Gast. Für das zweite Halbjahr kündigte Woebcken zwei internationale Großproduktionen sowie einen großen deutschen Ausstattungsfilm an. „Wir werden auf sieben bis acht Produktionen in diesem Jahr kommen nach zwölf im Vorjahr.“ Der aus anderer Quelle verlautete Drehstart für einen Thriller von Regisseur Roman Polanski mit Ex-Bond-Darsteller Pierce Brosnan musste nach Angaben der Produktion auf Januar 2009 verschoben werden.
Zum Jahresanfang 2008 hatten dem Studio laut Woebcken durchaus die Auswirkungen des Drehbuchautoren-Streiks in Hollywood und der schwache Dollar zu schaffen gemacht. „Derzeit zeichnet sich aber ab, dass Hollywood wieder mehr in Europa produziert“ – und ein Teil auch nach Babelsberg kommt. „Wir sind immer präsenter auf dem Radar Hollywoods. Nicht nur Oscar-Erfolge des deutschen Koproduzenten für Polanskis „Der Pianist“ (2003) und in diesem Jahr für das KZ-Drama „Die Fälscher“ hätten das Augenmerk auf die Filmmetropole gelenkt. Auch die Schlagzeilen rund um die Dreharbeiten für „Walküre“ mit Cruise seien positiv gewesen.
Dass zuletzt der 130-Millionen-Dollar teure Rennfahrerfilm „Speed Racer“, 2007 mit Oscar-Preisträgerin Susan Sarandon in Potsdam gedreht, in Deutschland und den USA floppte, hat nach den Worten Woebckens dem Studio nicht geschadet. „Ich glaube, der Film wird sein Geld einspielen, es dauert nur etwas länger.“ Insgesamt sei der Streifen ein riesiger Erfolg, weil dadurch die Kompetenzen deutscher Filmschaffender etwa im Bereich neuer Herstellungsmethoden gestärkt wurden. dpa
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